Nachtansitz am Schrotthafen – 12.06.2021

Ich habe einen Hecht gefangen – den ersten maßigen Hecht meiner Angelkarriere und direkt mit 84cm meinen Hecht PB angesetzt. 84cm ist das auch der längste Fisch den wir bisher gefangen haben.

84cm Hecht aus dem DEK

Aber fangen wir von vorne an.
Wir wollten wieder Nachtangeln auf Zander und Aal und hatten uns diese Mal den Dormund-Ems-Kanal oberhalb von Henrichenburg vorgenommen.

Der alte Schrotthafen bei Waltrop ist eine ungenutze Bucht im Dortmund-Ems-Kanal. Dort ist das Wasser etwas flacher und fast der komplette Bereich ist bewachsen mit Wasserpflanzen. Das Wasser ist aufgrund der geringen Schifffahrt sehr klar. Hier hat man quasi komplett andere Bedingungen als im gleichen Kanal unterhalb der Schleuse.
Gerader der Bewuchs macht die Stelle so interessant. Im Kraut ziehen Karpfen entlang, die Barsche stehen hier schwarmweise im Schutz der Pflanzen. Es gibt viele Rotaugen und auch Schleien soll es dort geben. Ich habe vor kurzem erst ein Fangfoto einer schönen Schleie von der Stelle bei Facebook gesehen.
Dafür ist die Stelle aber auch stark überlaufen. Gerade direkt am Parkplatz an der Spundwand sitzen oft drei, vier oder mehr Angler nebeneinander.

Am Mittwoch haben wir uns die Stecke mit der Spinnrute angeschaut. Vom Parkplatz am Schrotthafen aus sind wir Richtung Henrichenburg gelaufen. Die Krautbank an der Spundwand verjüngt sich hier etwas und steht dann nur 3-4m breit parallel zur Spundwand – dafür aber über die gesamte Länge des Kanals bis zu Schleuse. Wenn das Wetter stimmt kann man hier oft Fische, auch größere Fische, beobachten die an der Kante lang ziehen.
Wir haben uns eine Stelle ausgesucht, wo es auch ein paar Lücken im Kraut gab und wir gut sitzen könnten. Das Gras stand hier mittlerweile fast einen Meter hoch.
Ich hatte ein bischen Grundfutter mit Mais, Maden und Würmern vorbereitet und hier ein bisschen angefüttert. Beim Spinnfischen konnte ich einen Barsch fangen – mit ca. 20cm zwar noch klein, aber immerhin etwas mehr als die kleinen Minibarsche, die hier quasi jedem Köder hinterherjagen.

Am Donnerstag war ich nochmal mit der Spinnrute dort und habe mit der gleichen Futtermischung angefüttert. Wir wollten die Fische an das Futter und den Platz gewöhnen. Ich hoffte in der Abenddämmerung oder am Morgen eine Schleie mit einem Tauwurm oder Mais locken zu können, wenn wir die Nacht von Samstag auf Sonntag dort verbringen würden.

Am Freitag war ich wieder dort zum Anfüttern, dieses Mal hatte ich aber meine Bolorute und eine kurze Posenrute dabei. Schonmal antesten ob sich etwas tut und um Köderfische zu fangen.
Es tat sich auch was… kaum hatte ich angefüttert kam ein Karpfen und machte es sich an meinem Futterplatz bequem. Kein kleiner und schön zu sehen im klaren Wasser. Da bekam ich schon etwas Angst… den wollte ich jetzt mit meinen leichten Montagen (12er Haken mit entsprechend dünnen Vorfach) nicht haken.
Einen weiteren großen Fisch (geschätzt um die 40-50cm) konnte ich sehen – dunkler Rücken, torpedoförmig mit rot eingefärbten Flossen. Schwer die Fischart zu bestimmeen, wenn man von oben auf den Rücken guckt. Kann ein kapitales Rotauge gewesen sein.
Aber leider konnte ich keinen Köderfisch fangen… kein Rotauge, keine Ukelei. Gut, dazu wird Samstag ja wohl noch Zeit sein.

Samstag kam dann direkt die erste Ernüchterung: es war grau, es war kälter und es was sehr windig.
Drei Tage habe ich mir abends die Haut verbrannt und mich in meinem Longsleeve (nach einigen sehr unschönen Insektenstichen am Wasser bevorzuge ich lange Kleidung) nass geschwitzt und am entscheidenden Tag dann so ein Wetterumschwung… okay, typisch! Erfahrungsgemäss haben wir Hochsommer mit entsprechenden Wetter immer nur von Montag bis Freitags. Ich kann eine Menge Stories vom trockenen Dürre-Sommer 2020 erzählen, bei dem wir bei jedem Ansitz nass wurden und teilweise wetterbedingt abbrechen mussten.
Gut, wir müssen los, wenn die Zeit es erlaubt egal wie die Bedingungen sind. Also Auto gepackt (es sieht immer aus, als würden wir 3 Wochen in Urlaub fahren) und los zum Kanal. Vor Ort dann die nächste Überraschung: am Vormittag wurde das Gras gemäht. Sehr schön zum sitzen, gut für meinen Heuschnupfen… aber leider treibt vieles davon auf dem Wasser, wir mussten uns also auf Treibgut einstellen. Wir waren gegen 18 Uhr am Wasser – wie schon erwähnt war es auch am Samstag direkt am Parkplatz wieder sehr voll. Ein Karpfenzelt stand vorne an der Ecke, an der Spundwand saßen drei oder vier Angler verteilt. Aber in unsere Richtung war alles frei. Generell gilt beim Angeln: für die besten Plätze muss man laufen.

Okay, also hin da, auspacken und aufbauen.
Als erstes kamen Friedfisch-Ruten ins Wasser. Katharinas Stippe, meine Bolo-Rute und eine Feeder-Rute. Die erste Aufgabe: wir brauchten Köderfische. Rotaugen oder Ukelein, um die 10cm wären perfekt.
Leider tat sich wieder nicht viel. Es war frustrierend… der Wind, der hier stark von der Seite kam machte das Handling mit den langen Ruten nicht gerade einfach. Meine Stellfischrute mit 7,50m Länge habe ich erstmal gar nicht aufgebaut. Katharina musste auch auf ihre 8m Bolo-Rute verzichten – beim letzten Ansitz hatte sie sich die Spitze abgebrochen. Wir konnten den Spitzenring wieder anbringen, aber anscheinend gab es im Material einen Bruch so dass sie beim Aufbauen am Samstag schon wieder ein Stück Ihrer Rutenspitze in der Hand hielt.

Katharina fing eine Ukelei und wir beide ein paar Grundeln. Also gingen schonmal zwei Köfi-Ruten mit Grundmontagen raus. Ich angel auf Zander gerne mit einem sinkenden Sbirolino als Durchlaufmontage. Der Sbiro kommt eigentlich vom Forellenangeln, hat hier aber den Vorteil, daß er gut als Wurfgewicht an der Rute funktioniert, den Köder zum Grund bringt, dort aber für einen beißenden Fisch kaum Wiederstand bietet und auch das Hängerrisiko stark reduziert.

Auf meine Feederrute mit Mais biss nichts, an der Bolo-Rute fing ich nur einen Sonnenbarsch. Sonnenbarsche sind bei uns nicht heimisch, kommen aber in diesem Gewässeranschnitt häufiger vor. Die kleinen Fische sind eigentlich ganz hübsch, als Köderfische aber nicht meine erste Wahl.

Im Laufe des Abends setzte die Dämmerung ein, der Wind ließ zum Glück etwas nach, aber der Mangel an Köderfischen ließ meine Motivation sinken. Ich habe dann trotzdem meine Stellfisch-Rute aufgebaut und notgedrungen den Sonnenbarsch angeködert.
Ich hatte noch Hechtvorfächer mit einem Drilling, die ich zum Köfi-Angeln an der Rute verwenden wollte. Für das Angeln auf Zander braucht man eigentlich keinen Stahl, aber ich habe die Vorfächer nun mal, warum dann nicht auch hier einsetzen?! Spätestens im Dunkeln sollte das Stahlvorfach auch keine Scheuchwirkung mehr haben.
Dieser zufällige Umstand rettete mir den Angeltag!

Ich habe den Sonnenbarsch im Rücken mit einem Hakenschenkel des Drillings durchstochen und die Pose auf drei-vier Meter Tiefe gestellt, geprüft ob die Pose mit dem Gewicht gut steht und dann in 7,5m vor der Krautkante abgelegt. Ich wollte gerade die Rute im Rutenhalter abelegen, als ich sah dass meine Pose ca. einen halben Meter unter Wasser stand. Na toll, dachte ich, passt das Gewicht doch nicht? Heute ist aber auch ein Tag, nichts funktioniert… und in dem Moment wurde mir beinahe die Rute aus der Hand gerissen… die Spitze bog sich um fast 90 Grad dem Wasser entgegen, die Bremse, die noch relativ zu war, quitschte und ehe mir klar war, was gerade passierte, stand ich mitten im Drill meines Lebens.
Der Fisch zog etwas nach links, ich holte ihn mit Druck über die Rute nach oben an die Oberfläche und er sprang auf einmal aus dem Wasser. Ein großer Fisch! Das war klar.. aber was für einer? Ich dachte ja immer noch an den Zander den ich gerne fangen wollte. Ich rief nach Katharina, die auch direkt mit dem Kescher kam.. was für eine Aufregung. Der Fische hatte es mit dem Sprung geschafft sich irgendwie in ein oder um ein Krautbüschel zu verheddern und ich konnte nichts mehr machen. In meine Richtung, nach oben, gab die Schnur keinen Zentimeter nach, nach unten schien es aber immer noch zu gehen. Ich war immer noch ganz perplex… mein Fokus lag auf dem Krautbüschel vor mir, an dem aktuell alles zu hängen schien. Plötzlich sehe ich zwei Meter daneben einen Hecht stehen… Katharina sah ihn auch. Der stand da seelenruhig im Wasser, zwei Meter neben meinem Drill… ich hatte noch nicht gemerkt, daß ich gerade diese Fisch drille, erst als er wieder zur Flucht ansetzte und ich die Bewegung des Fisches nicht nur sehen sondern auch in der Rute spüren konnte, verstand ich: dieser Hecht hängt an meinem Haken. Der hat sich wohl um das Kraut gewickelt und lenkt die Schnur gerade um 90 Grad um.
Okay, was tun? In Gedanken sah ich mich schon im Wasser um meine Schnur zu befreien. Ich übte weiter Druck über die Rute nach oben aus, der Fisch schien das auch zu merken… plötzlich sprang er erneut aus dem Wasser und mit einem Ruck war die Schnur wieder frei. Der Hecht zog noch ein, zweimal nach rechts und links, die Feederrute neben mir hatte Katharina schon vorsorglich eingeholt und dann konnte ich ihn über die Rute knapp unter der Oberfläche Richtung Spundwand dirigieren. Katharina machte sich mit dem Kescher bereit und dann ging alles ruckzuck. Ich machte den Bügel meiner Rolle auf, legte die Rute in den Rutenhalter und ging zu Katharina, die den Kescher vor sich hielt und ungläubig rein schaute… „was für ein großer Fisch“.
Wir haben die Abhakmatte bereit gemacht und den Fisch erstmal abgelegt und versorgt, dann gemessen… 84 cm lang. „Nur“ 4cm länger als Katharinas größter Aal, aber durch die Masse doch um ein vielfaches größer.

Wir waren echt beeindruckt und überrascht. Mit einem Hecht hätte ich nicht gerechnet, mit so einem großen Fisch erst recht nicht und der Drill war auch eine Herausforderung gewesen. Wir haben Fotos gemacht, aber in der Aufregung und der Dunkelheit, es war zwischendurch dunkel geworden, sind die Fotos nicht gut geworden. Das beste Foto ist von Katharinas Handy – das im Dunkel noch gute Fotos ohne Verwackeln macht. Ich hatte schnell die dunkle Polbrille gegen meine normale Brille getauscht um besser sehen zu können.. mein Kappie hängt noch auf halb acht 😀

Wow… damit war der Angeltag gerettet. Wir haben zu zweit sechs Ruten im Einsatz.. 5 davon hatten kein Stahlvorfach. An der sechsten biss der Hecht und konnte so sicher gelandet werden. Ein normales Zandervorfach wäre schon um Drill durch gewesen. Machmal hat man echt Glück.

Im Dunkeln mussten wir nun erstmal unsere anderen Ruten umbauen. Feedermontage raus, Wurm am Grund angeboten, kleine Weißfisch-Haken gegen größere Wurm-/Aalhaken wechseln etc. und alles für die Nacht vorbereiten.

Nachts hatten wir durchgehend Biss an den Wurm-Ruten. Es waren Aale unterwegs, aber nur kleine. Insgesamt konnten wir sechs untermaßige Aale fangen und wieder zurücksetzen. Nicht jeden Biss konnten wir verwerten, um die kleinen nicht zu verangeln haben die Hakengröße erhöht. So war die Chance geringer, daß die kleinen Aale gehakt wurden unsere Würmer konnten sie uns trotzdem vom Haken zupfeln.

Mit dem Sonnenaufgang hörten auch die Aalbisse auf und irgendwan kamen die ersten Grundelbisse. Wir stellten dann auch wieder auf Friedfische um, konnten aber nichts mehr fangen.
Da die Nacht sehr kalt war, haben wir uns morgens erstmal mit einem Kaffee und Rührei gestärkt. Gegen 8 Uhr haben wir eingepackt und sind nach hause gefahren. An der Spundwand am Parkplatz war es wieder richtig voll.

Früh am Morgen, die Sonne geht auf und über dem Wasser liegt Nebel

So ging auch diese Nacht wieder um. Wir konnten keinen unsere Zielfische in entsprechender Größe fangen. Der Hecht entschädigte aber alles – ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.
Unser Plan ging nicht wirklich auf, aber ich habe mit dem Hecht eines meiner Ziele für 2021 erreichen können.

Angeln am Offlumer See – 16.05.2021

Ich muss gestehen, daß ich etwas faul war in den letzten Tagen und so aktuell ein paar Ausflüge noch nicht dokumentiert habe.

Wir waren im Urlaub, also vorletzte Woche, noch einen Tag mit der Spinn- und Fliegenrute an der Lippe und anschließend an der alten Fahrt um nach einem Platz für einen Ansitz zu schauen. Den haben wir auch gefunden und dort am nächsten Tag angesessen.

Beim Spinn- und Fliegenfischen haben wir nichts gefangen. An der Lippe tat sich einfach nichts. An der alten Fahrt sahen wir einen Hecht, den wir auch vorsichtig angeworfen haben, nur um ihn zurück ins tiefere Wasser zu verjagen. Parallel dazu haben wir Karpfen gesehen… große Karpfen und die zwei „Perlen der Alten Fahrt“: zwei Koi-Karpfen, einer in weiß und der andere mit orange-schwarz-weißer Musterung. Ich hatte zwar meine Kamera mit, konnte damit aber keine guten Fotos machen. In meiner Kamera-Tasche hätte ich noch ein 250mm Objektiv und einen Polarisationsfilter gehabt, die lag aber zuhause. Beim Ansitz am nächsten Tag tat sich gar nichts. Katharina fing einen kleinen Brassen an Ihrer Bolorute, der hatte wohl instinktiv zugebissen als sie neu anködern wollte und die Rute aus dem Wasser nahm. Der Brassen war aber so klein, daß eine Verwertung nicht in Frage kam – also ging er schnell, ohne Foto, wieder zurück.


Vatertag an der Hammer Mündung

An Vatertag waren wir wieder an der Hammer Mündung. Ich fing nur Grundeln, Katharina dieses Mal drei Rotaugen und ein paar Ukeleien. Man merkte richtig, daß die Grundeln wieder aktiver geworden sind. Kaum war der Köder im Wasser, zuckte es auch schon an der Spitze.


Fotos der Koi-Karpfen in der Alten Fahrt

Letzte Woche sind wir abends nochmal an der Alten Fahrt spazieren gewesen – dieses Mal wollte ich bessere Fotos der Kois machen und wurde auch belohnt. Wir sahen auch Brassen, Kleinfisch und Schildkröten. Leider ließ sich nicht alles fotografieren – entweder war der Fisch zu schnell wieder weg, das Licht zu schwach, die Spiegelung zu groß etc. Aber ein paar tolle Fotos sind dabei rausgekommen.


Am Offlumer See


Gestern, am Sonntag, sind wir dann zum Offlumer See gefahren um dort zu angeln. Das hatten wir schon lange geplant, sind aber nie dazu gekommen. Von uns aus fährt man auch etwas über eine Stunde, so daß es kein alltägliches Ziel ist. Es ist aber ein Verbandsgewässer, dass wir beangeln dürfen und mal am See, ohne Grundeln und ohne Schifffahrt, ist auch mal eine Abwechslung. Dafür hat so ein 40 Hektar-See wieder andere Herausforderungen, die man erstmal meistern muss.

Vor Ort haben wir uns erstmal ein paar Plätze am Nord- und Westufer angeschaut und uns dann für eine Stelle am Westufer entschieden. Hier saßen wir etwas geschützter unter ein paar Bäumen, was zwar gut bei den gelegentlichen Schauern war uns aber das Auswerfen stark beschränkte.

Der See ist ein alter Baggersee, hier wurden früher Kies und Sand abgebaut. Darum nehme ich an, daß der See auch zur Mitte hin recht tief ist. Die sandigen Ufer, die teilweise schon kleinen Sandstränden nahe kommen, sind allerdings relativ flach und strukturlos. Katharina hat mit ihrer Bolo-Rute auf 8 bis 10 Metern Entfernung geangelt, dort war es noch ca. 1,50m bis 2m tief. Es ging dann langsam runter auf 3m Tiefe und etwas weiter draußen konnte ich beim Loten mit der Pose 6m messen.

Wir wollten gerne Ufernah angeln und hatten gehofft, daß die Fische in das flachere Wasser kommen, was sich bei der Sonne schneller aufheizt. Dafür war die Stelle gut.

Leider konnten wir nichts fangen. Wir hatten nicht einen Biss, keine Zupfer gar nichts. Wie immer war es trotzdem ein schöner Tag in der Natur… wenn es regnete und weniger Leute vorbei spazierten war es herrlich ruhig, man hörte die Vögel rings herum und konnte dem Treiben auf dem Wasser zuschauen. Das war echt schön. Ein Fisch hätte das Ganze aber trotzdem noch abgerundet.

Ich habe zu meiner rechten Seite meine Karpfenrute in 3m Tiefe abgelegt und ein paar Boilies dort verteilt – Das haben irgendwann die Blesshühner mitbekommen und angefangen begeistert nach meinen Boilies zu tauchen.

Parallel dazu habe ich es mit dem Method Feeder und meiner Feederrute versucht. Aber die Fische standen wohl entweder tiefer oder an einer anderen Stelle im See. Für das erste Mal am See waren wir trotzdem ganz zufrieden. Wir haben uns vorgenommen mal einen Tag nur mit einer Rute von Stelle zu Stelle zu gehen und dort jeweils eine Stunde zu angeln, um ein Gefühl für den See zu bekommen. Der See soll einen guten Karpfen und Brassenbestand haben, aber auch Rotaugen, Barsche, Zander, Schleien und sogar Forellen soll es dort geben. Ausserdem gibt einen guten Hechtbestand – wir haben dem Tag über mehrere Spinnfischer im flachen Uferbereich waten sehen, die gezielt auf Hechte vor den Schildkanten geangelt haben. Ich habe dort Ende 2020 mal einen kleinen Hecht beim Spinnfischen fangen können – der ging aber auch sofort zurück, ohne Foto.

Ich hoffe das bis zum nächsten Versuch auch die Gastronomie wieder öffnen darf. Es gibt am See ein Lokal mit gutem Frühstücksbuffet – aber auch Burger, Pommes etc. Ein Stück weiter ist auch ein griechisches Restaurant – ich mag es ja, wenn man sowas verbinden kann und entweder morgens vor dem Angeln zusammen frühstückt oder abends danach noch schön griechisch essen kann.. oder auch beides 🙂

Anbei ein paar Fotos, die ich zwischendurch gemacht habe.

Das wars auch schon wieder von den letzten Ausflügen. Wir merken dass es wärmer wird und die Fische aktiver werden. Die Laichzeit endet bei den meisten Fischen auch langsam, danach sind die immer sehr hungrig. Noch zwei Wochen, dann dürfen Zander wieder beangelt werden, auch die Barsche sollten langsam wieder aktiv werden. Dann lohnt es sich auch wieder mit der Spinnrute an den Kanal zu ziehen. Dieses Jahr möchte ich es auch gerne mit der Fliegenrute und Streamer auf Barsch versuchen. Ich habe mit ein paar Materialien bestellt um meinen ersten Barsch Streamer selbst zu binden – mal schauen, vielleicht komme ich Donnerstag abend dazu, dann würde ich den eventuell am Freitag nach Feierabend schonmal ausprobieren wollen 😉 Sonntag werden Katharina und ich an den Wesel-Datteln-Kanal gehen und bei „Benterbusch“ angeln – zu den gleichen Bedingungen wie beim Königsangeln und mal schauen wie es so läuft. Da kommt Katharinas Bolo-Rute dann erst richtig zum Einsatz.

Maifang – es hat gescheppert – 01.05.2021

Gestern war der erste Mai. Wir waren am Kanal und es war einer meiner besten Angeltage bisher. Ich springe aber, wie so oft, erstmal ein paar Tage zurück. Okay, heute mal nur einen Tag 🙂

Freitag – Alte Fahrt

Am Freitag, 30.04. habe ich eher Feierabend gemacht und bin zur Alten Fahrt gefahren. Ich war vorher im Raiffeisen Markt beim Köder- und Tackle-Dealer meines Vertrauens. Dem habe ich natürlich auch erzählt was ich vorhabe und wo ich hin will und er meinte noch „Die Stelle ist gut. Wenn du ca. 100m läufst gibt es auch gute Angelstellen… da muss du mal gucken, ob du da noch einen Platz gekommst.“

Ich fahr da hin und seh schon auf dem Parkplatz viele Autos. Da ist ein kleiner Wanderparkplatz, wo häufig Angler und Spaziergänger parken. Gerade Leute die mit Ihren Hunden eine große Runde gehen, stehen dort oft. Ich bin also erstmal ausgestiegen, die Treppe hoch um zu gucken und hab nicht schlecht gestaunt.

Direkt rechts von der Treppen am dritten Becken saßen schon zwei oder drei Mann. Man konnte etwas weiter, an einem der besagten Plätze, einen weiteren Angler sehen. Am zweiten Becken auf der Brücke stand jemand und stippte, vermutlich auf Köderfische. Am ersten Becken sah ich schon Karpfenangler sitzen… Okay, hier ist heute voll.

Ich bin dann weitergefahren und habe es an einer anderen Stelle näher Richtung Olfen versucht. Dort kommt man ganz gut mit dem Auto ran und kann problemlos am Ufer sitzen. Katharina und ich haben uns den Platz bei einem unserer Spaziergänge schon einmal angeschaut. Angeln war ich da oben aber bisher noch nicht.

Mein Angelplatz an der Alten Fahrt.

Gut, hier habe ich es mir bequem gemacht. Feeder, Method Feeder und eine Posenrute aufgebaut, etwas angefüttert und auf einen Biss gewartet. Ich hatte etwas Schleienfutter angerührt – ganz klassisch mit etwas Erde, Wurmstückchen und Mais. Ich wäre über jeden Fisch glücklich gewesen, aber mein Ziel war definitiv eine Schleie.

Beim Ausloten der Pose merkte ich schon dass das Becken recht flach ist. Um die 2m Wassertiefe, in der Mitte auch etwas tiefer, aber weitem nicht die 6-7m die wir vom Kanal gewohnt sind. Im Sommer ist dieses Becken immer richtig zugewachsen, darum erhoffte ich mir hier gute Chancen. Ein Becken weiter hatte wir abends auch Schleien am Ufer gesehen, darum war ich sehr zuversichtlich, daß es hier doch Fisch, wenn nicht sogar den Zielfisch geben muss.

Ich habe nichts gefangen! Ich hatte keinen Biss, nichtmal eine Grundel ließ sich blicken. Es war wie verhext 🙂 Trotzdem war es ein schöner Nachmittag und guter Start in den Urlaub. Es war schön entspannend, das Wetter spielte mit und ich konnte in Ruhe die Natur genießen. Eine Ente mit sieben Kücken kam immer wieder mal vorbei – bei unserem letzten Spaziergang hatten wir allerdings noch neun Kücken gezählt. Schräg gegenüber baute ein Blesshuhn-Pärchen an seinem Nest, ein Storch flog über mich hinweg, eine Maus inspizierte meine Rutentasche und ein Feldhase stand plötzlich keine zwei Meter von mir entfernt auf dem Weg und guckte mir zu. Für einige Begegnungen war ich leider nicht schnell genug an der Kamera, aber ein paar tolle Bilder konnte ich machen.

Samstag – Hammer Mündung

Samstag haben wir uns mit einem befreundeten Angel-Pärchen zum corona-konformen Maifang an der Hammer Mündung verabredet.

Wir saßen wieder vorne in der Ecke und ich hatte die Chance meine Feeder-Technik vom letzten Ansitz zu wiederholen und zu prüfen, ob meine Taktik aufgeht… okay, ich glaube ich habe das Ergebniss in der Einleitung schon verraten.

Es funktioniert… reproduzierbar und dieses Mal kann man auch nicht von einem Glückstreffer sprechen.

Gleich zwei Döbel konnte ich mit meiner Feederrute überlisten. Gefangen auf Maden, vor der Steinpackung. Ich habe wieder meine Schnur eingeklippt, immer die gleiche Richtung angepeilt und mir so einen schönen Futterplatz aufgebaut und dort immer wieder meinen Köder angeboten. Belohnt wurde ich dort mit vielen Bissen, nicht alle hingen. Einer war besonders spektakulär, die Rutenspitze hat sich fast um 90Grad gebogen, ich habe direkt meine Lunchbox fallen lassen und angehauen – aber da war leider nicht. Wer auch immer da meinen Köder aufgenommen hatte, hat wohl sofort die Flucht ergriffen und den Köder wieder ausgespuckt ehe ich anschlagen konnte.

Zwei Rotaugen konnte ich überlisten, davon eines mit 32cm. Aktuell mein größtes.

Ein schöner Fisch – der zweite des Tages.

Ausserdem habe ich einen Brassen von 42cm mit ca. einem Kilo Gewicht gefangen. Ebenfalls an meiner Feederrute an der gleichen Stelle. Das war ein schöner Biss… den könnte man leicht übersehen, weil der Brassen mit entgegen kam – also statt einem Biss mit Zucken in der Rutenspitze war nur zu sehen daß die Spannung nachließ, die Rutenspitze ganz gerade stand und die Schnur schlaff wurde. Also habe ich angehauen und merkte sofort Widerstand am anderen Ende. Katharina lief schon zum Kescher, die Rute bog sich und der Fisch lieferte einen Drill bei dem er auch mal gegen die Bremse gewann und etwas Schnur nahm. Das war schon mehr als das simple Einkurbeln, dass wir sonst gewohnt waren.

Die dritte und bisher größte Brasse meiner Anglerkarriere.

Grundeln habe ich dort keine gefangen, warum verstehe ich nicht ganz. Gerade am Fuss der Steinpackung wimmelt es von denen. Und bewegte Maden verschmähen die Grundeln auch nicht. Einmal hatte ich ganz leichte Zupfer – da habe ich zu Katharina noch gesagt, daß die Grundeln jetzt auch bei mir aktiv werden. Sie konnte sich mit der Stippe darauf verlassen, daß die Grundeln Ihren Wurm oder die Maden ins Visier nehmen sobald sie Ihre Ruten auslegt. Aber ich hatte tatsächlich bisher keine einzige… also habe ich eingeholt und siehe da: Immer noch keine Grundel! Dafür der erste Barsch in 2021. Wenn auch nun ein ganz kleiner – trotzdem schon ein schöner Fisch. Barsche finde ich echt hübsch 🙂

Der erste Barsch des Jahres… dem Nachwuchs scheint es gut zu gehen.

An meinem Method Feeder habe ich nichts gefangen. Es lag aber nicht unbedingt am Köder… ich hatte zwischendurch ein, zwei Zupfer. Plötzlich einen Biss… die Rutenspitze zuckte, der Freilauf ging an und der Bissanzeige piepte. Ich hab dir Rute schnell aufgenommen, leicht gefühlt und ja, da hing was am Ende. Ich habe dann nochmal angeschlagen und mein Vorfach riss… Sowas ärgerliches! Ich nehme an das wurde über einen Stein oder Muscheln gezogen und war schon etwas beschädigt. Normalerweise reist das nicht so einfach. Das ist ein 0.20er Mono-Vorfach mit genug Tragkraft, dazu die Feederspitze meiner Rute die viel von dem Druck abfedert. Vielleicht hätte ich nicht mehr anschlagen sollen… normalerweise hackt sich der Fisch bei der Method Feeder Montage, wie ich sie einsetze, selbst.

Das ist schonmal passiert… ich glaube beim Method Feeder fehlt mir noch die Routine. Zukünftig werde ich da öfter mal das Vorfach prüfen und bei einem Biss nicht mehr anschlagen, wenn der Fisch eh schon Schnur genommen hat. Sonst wäre das sicher ein Fisch mehr gewesen.

Knapp unterhalb des Schlaufenknotens ist das 0.20er Vorfach gerissen. Auf dem Foto sehe ich glücklicher aus, als ich tatsächlich war.

Als dritte Rute hatte ich dieses Mal eine Karpfenrute mit einem Boilie ausgelegt. Quasi als Bonus-Rute… man weiß ja nie. Es muss ja nicht immer ein mehrtägiger Karpfenansitz mit kiloweisen Vorfüttern sein. Heute tat sich an der Rute aber leider nichts.

Katharina konnte ausser Grundeln leider nichts fangen. Am Ende hatte sie einen guten Biss an Ihrer Bolo-Rute. Die Pose tanzte leicht hin und her, ging nicht wirklich unter, wanderte aber konstant in eine Richtung. Katharina hat etwas Schnur gegeben und den Fisch noch etwas laufen lassen ehe Sie vorsichtig anschlug. Es hing leider nichts… trotzdem ein vielversprechender Biss. Wir waren aber schon am Einpacken und wollten nach hause – es ware ca. 20 Uhr, biss 22 Uhr muss man ja aktuell zu hause sein und wir wollten uns auf dem Rückweg noch was zu Essen holen. Sonst wären wir gerne noch länger geblieben.

Ich tippe bei diesem Biss ja eher auf einen Aal – das wäre auch wieder typisch für die amtierende Aal-Königin 🙂 Aber, wie schon meine Erfahrungen am Schrotthafen vor ein paar Wochen gezeigt haben, imitieren Grundeln dieses Verhalten auch schon. Das ist das Spannende am Angeln.. am Ende können wir es nicht mit Gewissheit sagen. Das meiste unserer Angelei spielt sich unter Wasser ab, für uns unsichtbar. Wir interpretieren nur Bewegungen der Posen oder das Zittern in der Rutenspitze, übertragen nur durch eine dünner Schnur über mehre Meter Entfernung hinweg.

So, der Urlaub ist damit eingeläutet. Ein guter Start. Morgen geht´s nochmal zur Alten Fahrt.. mal schauen, ob wir nicht doch noch etwas Glück mit den Schleien haben. Und ausserdem dürfen wir seit gestern wieder auf Hecht angeln… also werden wir auch eine Köderfisch-Rute auslegen… vorausgesetzt wir fangen einen passenden Köder.

Wer lotet der fängt? – 25.04.2021

Heute waren wir mal wieder an der Hammer Mündung. Wir hatten ca. 14 Grad, die Sonne kam immer wieder mal raus und hatte echt Power, aber es wehte ein eisiger Wind. Trotzdem war es ganz angenehm an der frischen Luft.

Dieses Mal saßen wir wieder direkt „vorne“ am Beginn der Mündung, dort wo es die letzten Male zu windig war. Ich möchte keine Screenshots vom Google Maps machen und hier verwenden – aber ich denke ich werde mal ein paar Skizzen der Angelstellen anfertigen und diese Katharia mit Aquarell colorieren lassen. Dann kann man sich das auch optisch besser vorstellen.

Fürs erste nutze ich dieses Foto:

Hier kann man gut erkennen, daß wir auf der Spundwand sitzen, nach rechts raus aber die Steinpackung beginnt. Hier ist eine kleine Bucht entstanden, die auch nicht so tief ist. Auf dem Foto ist die grüne Tonnne/Boje zu erkennen. Diese markiert die Steuerbordseite der Fahrrinne – oder auf Deutsch: zwischen Tonne und Steinpackung ist es zu flach für die Schifffahrt. Und das ist der Bereich in dem ich angeln möchte. Das geht hier von der Ecke mit der Feederrute sehr gut, man wirft quasi parallel zur Steinpackung Richtung Tonne.

Ich habe mir vor dem Angeln etwas Zeit genommen und mit einer Lotmontage die Tiefe in unterschiedlichen Entfernungen gemessen. So konnte ich ungefähr die Kante ermitteln, wo der Flachwasserbereich zur Fahrrinne hin abfällt.

Auf die Stelle habe ich ein paar Leerwürfe mit dem Feederkorb gemacht und meine Schnur dann im Schnurklip der Rolle fixiert. So konnte ich mit allen nachfolgenden Würfen immer die gleiche Reichweite erreichen – knapp an der Kante. Ausgeworfen habe ich immer vorn der selben Position aus und dabei immer den mittleren von drei Strommasten auf der anderen Seite anvisiert.

Mein Ziel war es möglichst genau immer wieder den gleichen Futterplatz zu treffen.

Die Theorie dahinter ist mir schon länger bekannt, aber in der Praxis habe ich das bisher noch nicht ausprobiert. Vor allem das Auswerfen, immerhin mit 40g Korb zuzüglich Futter, in den Schnurklipp kostete einige Überwindung. Wirft man zu zaghaft landet der Korb schon vor dem Ziel im Wasser… unter Umständen angelt man dann im „nirgendwo“, während sich die Fische am angelegten Futterplatz den Bauch vollschlagen. Wirft man aber zu kräftig und fängt den abrupten Stopp, wenn die Schnur zu Ende ist, nicht mit der Rute ab läuft man Gefahr das die Schnur reisst – meist an einer der Schwachstellen wie zum Beispiel am angeknoteten Karabiner (dann verliert man nur den Korb) oder sogar an der Verbindung zwischen Hauptschnur und Schlagschnur. Dann verliert man seinen Korb, die Montage und 10m Schnur. Zum einen tut sowas in der Brieftasche weh, zum Anderen sind 10m Schnur im Wasser natürlich auch nicht waidgerecht und schon gar nicht nachhaltig.

Aber ich habe das ganz gut hinbekommen. Ich habe nichts abgerissen (auch keine Hänger oder ähnliches -das ist mir aus ökologischen Gründen immer sehr wichtig) und bin immer ungefähr am gleichen Punkt gelandet. So konnte ich konstant am selben Futterplatz angeln – zumindest war das mein Eindruck. Um die Beobachtungen zu bestätigen bräuchte ich einen Taucher.

Ob das Ganze erfolgreich war lässt sich so einfach leider nicht bestätigen. Ich habe auf Caster und Maden ein schönes Rotauge von 30 cm Länge gefangen. Der einzige Friedfisch an diesem Tag, abgesehen von den üblichen Grundeln. Ich bin mir sicher das ich kurz darauf noch einen guten Biss an der gleichen Stelle hatte, aber der hing leider nicht. Parallel wurde ich auch von einem schönen Biss an meinem Method Feeder abgelenkt- der aber leider auch nicht verwertet wurde.

Ich muss den Versuchsaufbau nochmal wiederholen – ein paar Fische mehr zu gleichen Bedingungen wären nicht schlecht um den Erfolg zu beurteilen. So kann es auch ein Glückstreffer gewesen sein.

Trotzdem bleibt generell der Eindruck: es lohnt sich sich vor dem Angeln Zeit zu investieren, den Platz genau festzulegen, ruhig auch mal ausloten zum Beispiel um die Kante zu finden und konstant immer am gleichen Futterplatz zu bleiben.

Am kommenden Freitag (übermorgen) werde ich Nachmittags alleine zur Alten Fahrt fahren. Wir waren dort gestern spazieren und konnten schon eine paar Schleien am Ufer beobachten. Das juckt mir natürlich in den Fingern. Ausserdem ist es schon wieder wärmer geworden und die Sonne der letzten Tage hat das Wasser aufgewärmt. Es bleibt abends auch länger hell so dass man schon schön entspannt die Dämmerungsphase am Abend mitnehmen kann. Ab 22 Uhr beginnt die Ausgangssperre, also packe ich gegen 21 Uhr zusammen, das sollte noch Lampe machbar sein.

Samstag ist der 1. Mai – da werden wir vermutlich wieder zum Kanal fahren.

Mit dem 1. Mai endet auch die Hechtschonzeit und wir haben in der nächsten Woche Urlaub. Wir haben ein paar Pläne für die Woche, also seid gespannt 😉

Schleuse Ahsen – 18.04.2021

Am Sonntag waren wir an der Schleuse Ahsen angeln… aber ich springe nochmal ein paar Tage zurück.

Alte Fahrt

Am Dienstag, den 13. April sind wir Abends eine Runde an der alten Fahrt spazieren gegangen. Die alte Fahrt ist der alte Verlauf des Dortmund-Ems-Kanals und führt vom Dattelner Meer Richtung Olfen. Bis Olfen führt die alte Fahrt Wasser, danach geht es trocken weiter bis zum Yachthafen in Olfen wo man wieder an den neuen Verlauf des Dortmund-Ems-Kanals anknüpfen kann.
Die Alte Fahrt (genau wie die neue Fahrt) überquert dabei auf zwei beeindruckenden Brücken sowohl die Lippe als auch die Stever.

Blick über die alte Fahrt auf die St. Vitus Kirche im Zentrum von Olfen

Wir dürfen durch die Verbandsmitgliedschaft die Alte Fahrt beangeln, ausgeschlossen sind die letzen Becken vor Olfen, die sind dem lokalen Angelverein vorbehalten. Hier bräuchten wir eine Gastkarte.

Das Gewässer ist in mehre Becken durch entsprechende Deiche aufgeteilt, die Becken sind aber untereinander verbunden. Es gibt kaum Ströumg, obwohl es eine Verbindung zum Kanal und zur Lippe gibt. Im Sommer sind einige Bereiche stark verkrautet, die Ufer sind bewachsen, teilweise bis ins Wasser hinein. Das macht das Gewässer nicht gerade einfach, aber trotzdem spannend. Es soll hier gute Schleien geben, im ersten Becken, von Datteln aus gesehen, tummeln sich große Karpfen die im Sommer gerne an der Oberfläche stehen.
Hechte fühlen sich hier auch wohl. Ich habe hier schon mehrere kleine Hechte fangen können. Einmal hat mit beim Feedern ein guter Hecht ein Rotauge vom Haken geklaut.
Generell ist es ein schönes Biotop, hier gibt es immer was zu sehen. Schildkröten, die sich in der Sonne wärmen, Fische, Wasservögel aller Art. Von der Brücke aus hat man einen schönen Ausblick auf die Lippe.

Ich habe ein paar Fotos gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Aktuell sehen wir viele Blesshühner in Ihren Nestern sitzen und brüten.
Ein Highlight am Dienstag war ein Angler, der quasi in dem Moment wo wir am anderen Ufer gegenüber standen, einen Biss bekam und einen guten Karpfen fangen konnte – davon habe ich allerdings kein Foto.

Schleuse Ahsen

Am Sonntag waren wir dann an der Schleuse Ahsen am Wesel-Datteln-Kanal.
Am Wesel-Datteln-Kanal gibt es eine ca. drei Kilometer lange Stecken zwischen den beiden Schleusen Datteln und Ahsen.
An dieser Strecke finden auch die meisten Vereinsaktivitäten statt, allerdings eher im Bereich Datteln. Die Stelle in Ahsen ist recht interessant. Man kann dort gut parken und hat an der Spundwand ausreichend Platz zum Sitzen. Auf der anderen Seitung gibt es eine interessante Steinpackung mit Uferböschungen.
Im Sommer ist die Stelle, und generell die komplette Strecke, sehr interessant.

Eine Herausforderung dieser Strecke ist allerdings die Strömung – solange der Schleusenbetrieb aktiv ist wechselt die Strömung immer von rechts (Datteln) nach links (Ahsen). Ein 40g Futterkorb rollt hier gerne mal meterweit mit. Ich habe trotzdem mit Futterkorb geangelt. Mit 40g kommt man gut einmal über den Kanal und kann dann vor der gegenüberliegenden Steinpackung ablegen. Hänger muss man hier leider in Kauf nehmen, in der Regel bekomme ich meinen Korb aber wieder frei.

Das Wetter war ganz okay, es war nicht zu kalt. Es war generell trocken (von einem kleinen Schauer zwischendurch abgesehen) und die Sonne kam immer wieder durch.
Trotzdem tat sich einfach nichts. Ich habe ein paar der obligatorischen Grundeln gefangen, aber sonst leider nichts.

Geangelt habe ich wie so oft mit einer Feederrute mit Maden, Mais und Würmstücken als Hakenköder und meinem Method Feeder mit Dumble bzw. Miniboilies. Katharina hatte Ihre Stipprute und die Bolorute im Einsatz, beide mit ihren neuen Lutscherposen ausgestattet um diese auch mal in der Strömung zu testen.
Mit der Kombo möchte Sie hier an der Strecke an unseren Vereins-Angelein teilnehmen. Leider wurden gerade alle Aktivitäten bis Anfang Juli aufgrund der Corona-Situation abgesagt. Ich hoffe dass wir im Laufe des Jahres auch mal wieder zu einem normalen Vereinsleben zurückkehren können – das findet jetzt fast schon ein Jahr lang nicht mehr statt und fehlt uns schon.

Lippe

Vorgestern sind wir dann an der Lippe spazieren gewesen.
Wir versuchen einmal pro Woche abends einen Spaziergang in der Umgebung zu machen. Meistens gehen wir irgendwo ans Wasser, die Neugier ist einfach immer dabei.
Wir sind nahe der B235 vorbei an der Burgruine Rauschenburg Richtung des neuen Naturschutzgebiets zum Aussichtsturm gelaufen.
Ich habe dabei auch wieder ein paar Fotos gemacht. Darunter eine Stock-Ente die majestätisch auf einem Stück der alten Burgmauer thronte und sich genau in dem Moment in dem ich ein Foto machen wollte zum Abflug entschied.

Das war es für diese Woche. Am Sonntag wollen wir wieder mal zur Hammer Mündung.
Übernächste Woche haben wir eine Woche Urlaub, da haben wir schon ein paar Pläne gemacht darunter Lippe, Offlumer See, Forellensee. Ausserdem endet am 01. Mai die Hechtschonzeit, was uns wieder ein paar Möglichkeiten bietet. Da werde ich sehr wahrscheinlich ein paar Beiträge mehr veröffentlichen.

Also seid gespannt 😉

Daniel

Aprilwetter – 09. und 11.04.2021

Was war das für eine Woche?
Mit Schnee, Regen, Schnee, einem frühlingshaften Freitag, und einem verregneten Wochenende..

So ähnlich sollte meine Einleitung klingen, als ich letzte Woche begonnen habe. Zeitlich habe ich es aber nicht mehr geschafft und jetzt ist das schon zwei Wochen her. Ich habe überlegt den Beitrag auszulassen… aber mich dann dagegen entschieden. Besser spät als nie und ich möchte ja Lücken im Lebenslauf vermeiden.

Mich juckte es nach meiner Ausszeit über Ostern schon in den Fingern und so war ich vor zwei Wochen zweimal am Kanal zum Angeln 🙂

Freitag – Grundeln satt

Am Freitag abend war ich nach Feierabend am Dortmund-Ems-Kanal in Waltrop. Wir nennen die Stelle „am Knick“ oder „Schrotthafen“. Hier gab es wohl früher mal einen Hafen, heute ist es einfach eine Bucht (oder ein Knick?) im Kanal, mit hohen Spundwänden und einem relativ flachen und im Sommer stark verkrauteten Uferbereich.
Gerade wenn das Kraut da ist ist die Stelle immer voller Fisch. Hier wurden auch schon Schleien gefangen, weshalb ich es hier immer wieder versuche. So auch am Freitag.

Ich hatte zwei Ruten mit, eine Bolo-Rute mit LED-Pose und eine Posenrute mit Waggler-Pose inklusive Knicklickt. Am Haken habe ich Tauwurmstückchen und Maden angeboten.

So saß ich dann da in der aufkommenden Dämmerung und wartete. Bereits beim Anfüttern konnte ich Laubenschwärme beobachten, es platschte um mich herum auch immer wieder mal an der Oberfläche – für mich ein gutes Zeichen: es sind Fische aktiv!
Am Anfang tut sich nichts. Ein Vater mit Sohn hat es ein paar Meter weiter wohl auf Barsche versucht. Noch ein kleines Stück weiter sitzt ein Vater mit seiner kleinen Tochter – doch beide gehen mit dem kommenden Abend.
Dafür kommen zwei weitere Angler und setzen sich auf halber Strecke zwischen Knick und Brücke mitten in die Steinpackung. An den Kanälen wurden überall die Uferböschungen beschnitten so daß die meinsten Steinpackungen aktuell komplett frei sind – da ergeben sich ein paar interessante Plätze.
Die beiden angeln anscheinend direkt am Fuss der Steinpackung auf Aale. Ich höre immer wieder die Glocken, wenn die Montagen geprüft werden. Einen Fang habe ich nicht mitbekommen.
Okay, so sitze ich da und trinke ein Radler. Es wird langsam dunkel, aber es ist trotzdem sehr angenehm. Meine Jacke habe ich bis zum Schluss nicht angezogen – es waren am Freitag ca. 15 Grad.
Die Tage davor waren aber recht kalt und mit Schnee, Schneeregen und teilweise auch Hagel wurde viel kaltes Wasser in den Kanal gebracht. Ich muss mir unbedingt mal ein Wassertermometer zulegen – aber ich rechnete damit dass das Wasser recht kalt und die Fische noch sehr passiv sein würden.

Ich hatte ein paar Bisse bei denen sofort Spannung aufkam. Wer mit der Pose am Kanal angelt kennt das: wenn die Pose im Wasser steht und plötzlich einmal ruckartig, aber nur ganz minimal runtergezogen wird… und danach sofort wieder aufsteigt. Das ganze mehrmals hintereinander.. das ist oft ein Zeichen für Grundeln die versuchen den Köder in Ihre Höhle zu ziehen. Das möche man in der Regel nicht 🙂 Wenn die Pose aber leicht tänzelt und sich plötzlich anfängt in eine Richtung zu ziehen, dann wird man ganz aufmerksam. Solche Bisse hatte ich… voller Zuversicht habe ich die Rute aufgenommen, langsam Schnur eingeholt und bin langsam mit der Rutenspitze mitgegangen. Jetzt bloss keinen Verdacht erregen, warte auf den Anhieb… tut sich noch was? Ja, ganz leicht zuckt die Pose immer wieder runter und jetzt macht sich sich wieder auf den Weg… Zack, einmal den Anhieb gesetzt. Man erwartet heftigen Widerstand… doch was ist? Grundel 🙂

Das kann nicht wahr sein, die wollten mich am Freitag echt ärgern. Ich schwöre, ich hatte einen Hebebiss an meiner Waggler-Liftmontage… und dran hing eine größere Grundel. Wie die das gemacht hat kann ich mir nicht erklären. Grundel kleben quasi am Boden. Dass eine Grundel einen Köder vom Boden aufnimmt und damit ein paar Zentimeter Richtung Oberfläche schwimmt, was zum Hebebiss führt, habe ich noch nie erlebt.

Gegen 21 Uhr habe ich Feierabend gemacht. Bis auf ein paar Grundeln habe ich nichts gefangen. Aber es was ein schöner Abend, die Spannung bei den Bissen war da, egal was am Ende dran hing und am Ende freute sich meine Katze über Fisch.

Hier mal ein paar Fotos aus der Dämmerung. Auf dem rechen Bild sieht man unser Wahrzeichen „Datteln 4“ im Hintergrund.

Sonntag – Nichts am Hebewerk

Sonntag waren Katharina und ich dann wieder zusammen unterwegs. Dieses Mal wollten wir uns am Hebewerk hinsetzen, also Dortmund-Ems-Kanal oberhalb von Henrichenburg. Dort gibt es eine Ecke wo die Spundwand in die Steinpackung übergeht – der Kanal verbreitet sich dort vor der Schleuse und der Altarm des DEKs zum historischen Hebewerk zweigt hier ab. Eine tolle Stelle mit viel Wasserfläche, flachen Uferbereich, Struktur und einer Ein- und Ausfahrt durch die Fische zwischen Kanal und Altarm hin und her pendeln können.

Leider spielte das Wetter gar nicht mit. Es war kalt, regnete und irgendwann frischte der Wind auf. Katharina hat gestippt und ich habe meine Feeder-/Methodfeeder-Körbe im Übergang von Kanal zum Altarm platziert. Wir hatten nicht einen Biss… nicht mal die Grundeln, die mich zwei Tage zuvor keine 1000 Meter weiter aufwärts geärgert hatten, ließen sich blicken.

Wir sind dann auch recht früh wieder nach Hause gefahren. Später klärte es noch etwas auf und sogar die Sonne ließ sich noch blicken… aber da saßen wir schon auf der Couch und genossen den Feierabend.

Okay, soviel zu dem Wochenende… zum letzten Wochenende schreibe ich noch was separat. Wie immer noch kein Fisch, nichts womit man als Angler angeben könnte, aber ich bleibe positiv. Das Wetter wird besser, das Wasser wärmer und wenn der Stoffwechsel wieder anläuft, bekommen die Fische Hunger 😉

Feedern und Stippen am Kanal – 21.03.2021

Jeder Sonntag ist Angeltag – aber nicht jeder Angeltag ist Fangtag.

Am Sonntag waren wir wieder los – da wir keinen Platz mehr am Forellenteich bekommen haben, habe wir uns entschieden an den Kanal zu gehen und zu schauen ob die Friedfische schon munter sind.
Katharina griff wie immer zu Ihrer Stipp- und Bolo-Kombination, ich habe zwei Feederruten mitgenommen um es mit dem Futterkorb und Method-Feeder zu probieren.

Als Spott haben wir die Hammer Mündung gewählt. Hier zweigt der Datteln-Hamm-Kanal vom Dortmund-Ems-Kanal ab. Im Bereich des Dortmund-Ems-Kanals geht die Spundwand in eine langgezogene Steinpackung über, die über ca. 500m einen flachen, verkrauteten Uferbereich bildet.
Ein Hotspot in unserer Kanalgegend – hier habe ich schon Zander, Aal, Karpfen, Brassen, Rotaugen und Barsche gefangen.
Ausserdem ist der Platz etwas abgelegen, so daß man seine Ruhe hat. Erreichbar ist er am Besten mit dem Fahrrad oder, wenn man mit dem Auto kommt, durch einen 10-minütigen Fussmarsch vom Parkplatz an der Löhringhof-Brücke/Mülldeponie aus. Wir sind mit dem Auto gekommen, haben den Restweg dann zu Fuss zurückgelegt. Für solche Zwecke haben wir uns letztes Jahr einen Falt-Bollerwagen angeschafft, mit dem wir das meiste ganz entspannt hinter uns herziehen konnten.

Leider ist der Platz vorne an der Ecke auch sehr offen von allen Seiten und wir waren überrascht wie windig es doch war. Mit den langen Ruten lies sich kaum vernünftig hantieren und das Angeln war alles andere als angenehm.
Wir haben dann entschieden unsere Sachen zusammenzupacken und ein paar Meter weiter an eine geschütztere Stelle zu gehen. Hier endet die Steinpackung und geht wieder in die Spundwand über – allerdings gibt es hier am Ufer weiterhin einen sehr flachen Uferbereich mit einer steil abfallenden Kante. Im Sommer steht das Kraut hier 1-2 Meter breit bis knapp unter die Wasseroberfläche – hier sieht man gerade im Frühjahr häufig Karpfen und andere Weißfische. Nach der Laichzeit tummeln sich hier die Brutfische.. und dahinter natürlich die Räuber.

Am Sonntag bei ca. 8 Grad Lufttemperatur, starken Wind und Wolken sah es hier aber nicht so einladend aus, wie an manchen Sommertagen.

Wir angelten also so vor uns hin… Katharina mit zwei Posen, ich mit einem Feederkorb und einem Method Feeder. Den Method Feeder habe ich im tieferen Wasser vor der Kante abgelegt, den Feederkorb im flachen Wasser parallel zu Katharinas Pose – so konnten wir den gleichen Futterplatz nutzen.

Als Köder haben wir Maden und Würmer verwendet. Ich habe am Method Feeder einen Dumble angeboten.

Bis auf ein paar Grundeln haben wir in 6 Stunden leider nichts gefangen. Aber immerhin^^ Man sagt ja, wenn die Grundeln beißen, beißt auch alles andere.

Katharina hatte einen vielversprechenden Biss an Ihrer Bolorute, bei der die Pose immer wieder leicht abtauchte und sich langsam webbewegte. Der vorsichtige Anhieb ging aber leider ins Leere.

Bei mir tat sich etwas am Method Feeder, das ich aber nicht genau einordnen kann.
Ich fische den Method Feeder immer mit Freilauf und akustischem Bissanzeiger, den Method Feeder Korb nutze ich mit einer Durchlaufmontage und ca. 20-30cm davor eine Stopperperle. So kann ein Fisch mit minimalen Widerstand Schnur nehmen ehe er sich durch den Stopper selbst hakt (soweit die Theorie).
Plötzlich nahm etwas langsam, aber konstant Schnur, der Pieper ging an.. also habe ich die Rute aufgenommen… es lief immer noch langsam Schnur ab, also habe ich den Freilauf zugemacht und leicht angeschlagen – das fühlte sich im ersten Moment nicht nach einem gehakten Fisch an… aber plötzlich zog es am anderen Ende einmal… ich habe eingeholt, dabei merkt man das Gewicht des Feederkorbs natürlich, aber es war wieder kein Wiederstand zu spüren… und dann doch wieder ein Zug, als wenn irgendwas die Montage nach unten ziehen würden. Katharina hat sich schon mit dem Kescher bereit gemacht als dann endlich mein Feederkorb und der Haken in Sicht kam. Da war nichts… der Dumble sah bei näherer Betrachtung auch okay aus.
Strömung haben wir an der Stelle kaum, alle Schleusen sind weiter weg. Irgendwas muss in die Schnur gekommen sein, vielleicht ein Stock unter Wasser oder so – anders kann ich mir das nicht erklären.

Schade.. so hatten wir zwei Aktionen, bei denen es nochmal richtig spannend wurde, ansonsten bestand der Angeltag eher aus Wind, Warten und ein paar Grundeln. Immerhin Fische gefangen, da freute sich unsere Katzendame Lexxy abends. Sie bekommt immer ein paar Grundeln, wenn wir am Kanal angeln waren – interessanterweise frisst sie die als einzige, die beiden Kater gehen da nicht dran.

So ging ein Angeltag relativ ereignislos zu Ende.
Nächste Woche gehen wir wieder an den Kanal, Stelle steht schon fest, gleiches Setup wie heute.. bis dahin muss ich mir noch neues Method-Futter bzw. Pellets besorgen.

Ich freue mich drauf, wenn es wieder etwas wärmer wird und mehr Leben ins Wasser kommt… dann wird es sicher auch wieder spannender.