Für unseren Urlaub hatten wir uns vorgenommen auch nochmal an der Alten Fahrt zu angeln.
Wir wollten uns am vorletzten Becken vor der B235 versuchen, dieses Mal aber an einer anderen Stelle ungefähr in der Mitte des Beckens.
An der Alten Fahrt führen auf beiden Seiten Wege am Ufer entlang – allerdings nur auf einer Seite als befestigter Fahrradweg, auf der anderen Seite was aus dem ursprünglichen Leinpfad ein eher rustikaler Feldweg geworden. Auf dieser Seite gibt es deshalb weniger Durchgangsverkehr. Da der Weg ein, zwei Meter oberhalb des Ufers langführt, brauchten wir eine Stelle, wo wir gut ans Wassers runter kamen und auch unsere Ruten gut positionieren konnten. Solche Angelstellen findet man in regelmässigen Abständen – dieser werden mit der Zeit ausgetreten und von diversen Anglern immer wieder genutzt.
So eine Stelle fanden wir an einem überhängenden Busch der die Angelstelle quasi in eine linke und eine rechte Seite unterteilte. Dort wollten wir unser Glück versuchen.
Am Mittwoch, den 11. August war es dann soweit. Wir wollten gegen Mittag los – allerdings rief meine Mutter und fragte uns ob wir eine Runde mit den beiden Hunden gehen könnten um die etwas auszupowern. Ihr ging es nicht so gut. Klar, haben wir gemacht… ca. 10 Kilometer in drei Stunden mit zwei ausgedehnten Schwimmpausen im Kanal 🙂
So waren wir gegen 19 Uhr, etwas später als geplant, am Wasser.

Wir waren erstmal nur mit leichtem Gepäck unterwegs. Jeder hatte eine Rute dabei.
Katharina war ganz klassisch mit Ihrer „Aal-Peitsche“ unterwegs, ich hatte meine Posenrute dabei. Wir hatten auch noch Spinnruten dabei um später am Abend noch zum Kanal zu fahren – dazu kam es aber an dem Abend nicht mehr.
Wir angelten mit Maden, Würmern, Bienenmaden und Mehlwürmern. Die Bienenmaden liefen am Besten.
Uns fiel auf dass hier viele Barsche am Platz waren – diese bissen gar nicht so aktiv auf unsere ruhenden Köder, wenn wir aber einholten und zum Beispiel einen Wurm durchs Wasser zogen, konnten wir einige kleine und mittlere Barsche fangen.
Da wir nur ein paar wenige Fahrradminuten von Olfen entfernt waren und auch nur mit zwei Ruten angelten, machte Katharina sich später mit dem Fahrrad auf dem Weg um uns was zu Essen zu holen. Ich behielt die beiden Ruten im Blick, zur Belohnung gab es dann Gyros mit Pommes.
Ich hatte auf dem Weg zum Angelplatz schon ein paar Barsche unter den Bäumen stehen sehen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Von der Klaukebrücke aus kann man sehr gut runter in die Lippe sehen. Hier fand ich auch ein paar Fische über dem sandigen Untergrund. Ich glaube es sind Döbel die hier in der Ströumg stehen und auf vorbeitreibende Insekten, Larven und kleine Fische warten.

An Tag Zwei gingen wir Nachmittags wieder erst eine Runde mit den Hunden und fuhren dann weiter zur gleichen Stelle an der alten Fahrt. Das hatte sich am Vortag bewährt, also warum ändern? Gut, die Runde haben wir dieses Mal etwas abgekürzt (natürlich nur den Hunden zuliebe 😉 ).
Aus den Erfahrungen des ersten Tages schlossen wir, daß wir noch Platz für eine zweite Rute pro Person haben.
Ich versuchte es zusätzlich mit dem Method Feeder links von mir und Katharina packte ihr Bolo-Rute als zweite Rute ein. Die beiden Posen warfen wir also über den Busch in der Mitte quasi direkt vor uns, während rechts und links zwei Ruten passiv am Grund lagen.
So angelten wir wieder ähnlich wie am ersten Tag. Wir konnten ein paar Barsche und ein Rotauge fangen. Ein größerer Fisch blieb bislang aus.
Als wir abends im Dunklen dort am Wasser saßen raubte es immer wieder in Ufernähe. Was genau konnten wir nicht feststellen.
An meinem Method-Feeder hatte ich keine Action – mit der Pose fing ich auf unterschiedliche Köder Barsche, die aber allesamt zu klein waren (Barsche haben bei uns kein Mindesmaß, sollten aber für eine sinnnvolle Verwertung schon ein paar Zentimeter haben). Diese Mal holte Katharina gegen Abend eine Rute rein und fuhr wieder nach Olfen – ich hütete die erlaubte Anzahl von drei Ruten pro Angler und Katharina holte uns Curry Wurst und Cheeseburger.
Gegen Mitternacht machten wir uns wieder mit dem Fahrrad auf den Weg nach hause. Mittlerweile kannten wir den Weg im Dunklen ganz gut und waren ungefähr eine halbe Stunde später zuhause. Eine Strecke, immer am Kanal entlang, sind etwas mehr als 10 Kilometer. Mit dem Pedelec trotz Anhänger super zu fahren. Unterwegs kamen wir am Kanal an unzähligen Anglern vorbei – Dattelner Meer, Hafen, Hammer Mündung etc. die ganzen Hotspots sind in lauen Sommernächten auch unter der Woche häufig besucht.

Alle guten Dinge sind drei – darum wagten wir am Freitag einen dritten Versuch an der gleichen Stelle. Ursprünglich wollten wir am Freitag zum Offlumer See, haben uns dann aber spontan umentschieden.
Dieses Mal tauschte ich meine Feederrute gegen eine kräftigere Rute um einen Köderfisch an der Hechtpose auszulegen. Um den Köder zu fangen, nahm ich auch meine Stipprute mit.
Nach ein, zwei Barschen (aktuell fangen wir beim Stippen mit Maden mehr Barsche als beim Spinnfischen mit Barschködern) fing ich auch ein passendes Rotauge.
Dieses köderte ich an eine Hechtpose an die ich im flachen Uferbereich ablegte. Da es hier auch Hechte gibt, habe ich ein Stahlvorfach verwendet. Ob es Hechte waren, die hier in der Nacht im Uferbereich raubten kann ich nicht sagen. Es soll hier auch Welse geben, auf die das auch zutreffen könnte – leider hörten und sahen wir die überraschenden Attacken immer nur aus dem Augenwinkel. Manchmal hat man ja Glück und erkennt ein Detail.
So warteten wir wieder im Dunklen. In der Dämmerung entschieden wir uns unsere Stühle nach oben auf den Weg zu stellen. Dort konnten wir angenehm zusammen sitzen und nach unten auf unsere Ruten schauen. Zum Abendbrot gab es dieses Mal ein paar warme Bockwürstchen aus dem Gaskocher im Brötchen.
Wir hatten ein paar Zupfer an den Posen, aber keine vernünftigen Bisse. An meiner KöFi-Pose tat sich gar nichts. Katharina hatte einen Tauwurm auf Grund gelegt, ab und zu klingelte die Glocke leicht, wenn eine Fledermaus durch die Schnur flog. Aber das kannten wir schon von den vorherigen zwei Tagen – sobald es dunkel wurde, kamen die Fledermäuse raus und jagten die Insekten auf dem Wasser.
Gegen 22 Uhr rappelte es plötzlich ordentlich an Katharinas Rute… die Glocke bimmelte hektisch und von der Freilaufrolle wurde Schnur abgezogen.
Katharina schnappte sich die Rute und fing an zu drillen. Ich hielt mich mit dem Kescher bereit. Im Schein der Kopflampe kam dann langsam ein kleiner Karpfen zum Vorschein. Der kleine hatte ordentlich Kraft für seine Größe.
Katharinas erster Karpfen, ein schöner kleiner Schuppenkarpfen knapp über 30 cm lang. Dabei blieb es dann auch. Gegen Mitternacht machten wir uns wieder auf dem Weg nach hause.

Insgesamt waren es drei schöne Angeltage. Die Stelle und das lockere Vorgehen sagten uns sehr zu. Wir konnen Fische fangen, wenn auch keine großen aber immerhin haben wir an keinem Tag geschneidert. Trotzdem haben wir wieder einiges über die Alte Fahrt und das Angeln dort gelernt. Es waren entspannte Abende am Wasser, wir haben uns unterhalten, ein Radler getrunken, was gegessen und die Natur um uns herum erlebt. Wir freuen uns auf das nächste Abenteuer an der Alten Fahrt.
Bis dahin.
Petri!
Daniel