Angeln am Offlumer See – 16.05.2021

Ich muss gestehen, daß ich etwas faul war in den letzten Tagen und so aktuell ein paar Ausflüge noch nicht dokumentiert habe.

Wir waren im Urlaub, also vorletzte Woche, noch einen Tag mit der Spinn- und Fliegenrute an der Lippe und anschließend an der alten Fahrt um nach einem Platz für einen Ansitz zu schauen. Den haben wir auch gefunden und dort am nächsten Tag angesessen.

Beim Spinn- und Fliegenfischen haben wir nichts gefangen. An der Lippe tat sich einfach nichts. An der alten Fahrt sahen wir einen Hecht, den wir auch vorsichtig angeworfen haben, nur um ihn zurück ins tiefere Wasser zu verjagen. Parallel dazu haben wir Karpfen gesehen… große Karpfen und die zwei „Perlen der Alten Fahrt“: zwei Koi-Karpfen, einer in weiß und der andere mit orange-schwarz-weißer Musterung. Ich hatte zwar meine Kamera mit, konnte damit aber keine guten Fotos machen. In meiner Kamera-Tasche hätte ich noch ein 250mm Objektiv und einen Polarisationsfilter gehabt, die lag aber zuhause. Beim Ansitz am nächsten Tag tat sich gar nichts. Katharina fing einen kleinen Brassen an Ihrer Bolorute, der hatte wohl instinktiv zugebissen als sie neu anködern wollte und die Rute aus dem Wasser nahm. Der Brassen war aber so klein, daß eine Verwertung nicht in Frage kam – also ging er schnell, ohne Foto, wieder zurück.


Vatertag an der Hammer Mündung

An Vatertag waren wir wieder an der Hammer Mündung. Ich fing nur Grundeln, Katharina dieses Mal drei Rotaugen und ein paar Ukeleien. Man merkte richtig, daß die Grundeln wieder aktiver geworden sind. Kaum war der Köder im Wasser, zuckte es auch schon an der Spitze.


Fotos der Koi-Karpfen in der Alten Fahrt

Letzte Woche sind wir abends nochmal an der Alten Fahrt spazieren gewesen – dieses Mal wollte ich bessere Fotos der Kois machen und wurde auch belohnt. Wir sahen auch Brassen, Kleinfisch und Schildkröten. Leider ließ sich nicht alles fotografieren – entweder war der Fisch zu schnell wieder weg, das Licht zu schwach, die Spiegelung zu groß etc. Aber ein paar tolle Fotos sind dabei rausgekommen.


Am Offlumer See


Gestern, am Sonntag, sind wir dann zum Offlumer See gefahren um dort zu angeln. Das hatten wir schon lange geplant, sind aber nie dazu gekommen. Von uns aus fährt man auch etwas über eine Stunde, so daß es kein alltägliches Ziel ist. Es ist aber ein Verbandsgewässer, dass wir beangeln dürfen und mal am See, ohne Grundeln und ohne Schifffahrt, ist auch mal eine Abwechslung. Dafür hat so ein 40 Hektar-See wieder andere Herausforderungen, die man erstmal meistern muss.

Vor Ort haben wir uns erstmal ein paar Plätze am Nord- und Westufer angeschaut und uns dann für eine Stelle am Westufer entschieden. Hier saßen wir etwas geschützter unter ein paar Bäumen, was zwar gut bei den gelegentlichen Schauern war uns aber das Auswerfen stark beschränkte.

Der See ist ein alter Baggersee, hier wurden früher Kies und Sand abgebaut. Darum nehme ich an, daß der See auch zur Mitte hin recht tief ist. Die sandigen Ufer, die teilweise schon kleinen Sandstränden nahe kommen, sind allerdings relativ flach und strukturlos. Katharina hat mit ihrer Bolo-Rute auf 8 bis 10 Metern Entfernung geangelt, dort war es noch ca. 1,50m bis 2m tief. Es ging dann langsam runter auf 3m Tiefe und etwas weiter draußen konnte ich beim Loten mit der Pose 6m messen.

Wir wollten gerne Ufernah angeln und hatten gehofft, daß die Fische in das flachere Wasser kommen, was sich bei der Sonne schneller aufheizt. Dafür war die Stelle gut.

Leider konnten wir nichts fangen. Wir hatten nicht einen Biss, keine Zupfer gar nichts. Wie immer war es trotzdem ein schöner Tag in der Natur… wenn es regnete und weniger Leute vorbei spazierten war es herrlich ruhig, man hörte die Vögel rings herum und konnte dem Treiben auf dem Wasser zuschauen. Das war echt schön. Ein Fisch hätte das Ganze aber trotzdem noch abgerundet.

Ich habe zu meiner rechten Seite meine Karpfenrute in 3m Tiefe abgelegt und ein paar Boilies dort verteilt – Das haben irgendwann die Blesshühner mitbekommen und angefangen begeistert nach meinen Boilies zu tauchen.

Parallel dazu habe ich es mit dem Method Feeder und meiner Feederrute versucht. Aber die Fische standen wohl entweder tiefer oder an einer anderen Stelle im See. Für das erste Mal am See waren wir trotzdem ganz zufrieden. Wir haben uns vorgenommen mal einen Tag nur mit einer Rute von Stelle zu Stelle zu gehen und dort jeweils eine Stunde zu angeln, um ein Gefühl für den See zu bekommen. Der See soll einen guten Karpfen und Brassenbestand haben, aber auch Rotaugen, Barsche, Zander, Schleien und sogar Forellen soll es dort geben. Ausserdem gibt einen guten Hechtbestand – wir haben dem Tag über mehrere Spinnfischer im flachen Uferbereich waten sehen, die gezielt auf Hechte vor den Schildkanten geangelt haben. Ich habe dort Ende 2020 mal einen kleinen Hecht beim Spinnfischen fangen können – der ging aber auch sofort zurück, ohne Foto.

Ich hoffe das bis zum nächsten Versuch auch die Gastronomie wieder öffnen darf. Es gibt am See ein Lokal mit gutem Frühstücksbuffet – aber auch Burger, Pommes etc. Ein Stück weiter ist auch ein griechisches Restaurant – ich mag es ja, wenn man sowas verbinden kann und entweder morgens vor dem Angeln zusammen frühstückt oder abends danach noch schön griechisch essen kann.. oder auch beides 🙂

Anbei ein paar Fotos, die ich zwischendurch gemacht habe.

Das wars auch schon wieder von den letzten Ausflügen. Wir merken dass es wärmer wird und die Fische aktiver werden. Die Laichzeit endet bei den meisten Fischen auch langsam, danach sind die immer sehr hungrig. Noch zwei Wochen, dann dürfen Zander wieder beangelt werden, auch die Barsche sollten langsam wieder aktiv werden. Dann lohnt es sich auch wieder mit der Spinnrute an den Kanal zu ziehen. Dieses Jahr möchte ich es auch gerne mit der Fliegenrute und Streamer auf Barsch versuchen. Ich habe mit ein paar Materialien bestellt um meinen ersten Barsch Streamer selbst zu binden – mal schauen, vielleicht komme ich Donnerstag abend dazu, dann würde ich den eventuell am Freitag nach Feierabend schonmal ausprobieren wollen 😉 Sonntag werden Katharina und ich an den Wesel-Datteln-Kanal gehen und bei „Benterbusch“ angeln – zu den gleichen Bedingungen wie beim Königsangeln und mal schauen wie es so läuft. Da kommt Katharinas Bolo-Rute dann erst richtig zum Einsatz.

Maifang – es hat gescheppert – 01.05.2021

Gestern war der erste Mai. Wir waren am Kanal und es war einer meiner besten Angeltage bisher. Ich springe aber, wie so oft, erstmal ein paar Tage zurück. Okay, heute mal nur einen Tag 🙂

Freitag – Alte Fahrt

Am Freitag, 30.04. habe ich eher Feierabend gemacht und bin zur Alten Fahrt gefahren. Ich war vorher im Raiffeisen Markt beim Köder- und Tackle-Dealer meines Vertrauens. Dem habe ich natürlich auch erzählt was ich vorhabe und wo ich hin will und er meinte noch „Die Stelle ist gut. Wenn du ca. 100m läufst gibt es auch gute Angelstellen… da muss du mal gucken, ob du da noch einen Platz gekommst.“

Ich fahr da hin und seh schon auf dem Parkplatz viele Autos. Da ist ein kleiner Wanderparkplatz, wo häufig Angler und Spaziergänger parken. Gerade Leute die mit Ihren Hunden eine große Runde gehen, stehen dort oft. Ich bin also erstmal ausgestiegen, die Treppe hoch um zu gucken und hab nicht schlecht gestaunt.

Direkt rechts von der Treppen am dritten Becken saßen schon zwei oder drei Mann. Man konnte etwas weiter, an einem der besagten Plätze, einen weiteren Angler sehen. Am zweiten Becken auf der Brücke stand jemand und stippte, vermutlich auf Köderfische. Am ersten Becken sah ich schon Karpfenangler sitzen… Okay, hier ist heute voll.

Ich bin dann weitergefahren und habe es an einer anderen Stelle näher Richtung Olfen versucht. Dort kommt man ganz gut mit dem Auto ran und kann problemlos am Ufer sitzen. Katharina und ich haben uns den Platz bei einem unserer Spaziergänge schon einmal angeschaut. Angeln war ich da oben aber bisher noch nicht.

Mein Angelplatz an der Alten Fahrt.

Gut, hier habe ich es mir bequem gemacht. Feeder, Method Feeder und eine Posenrute aufgebaut, etwas angefüttert und auf einen Biss gewartet. Ich hatte etwas Schleienfutter angerührt – ganz klassisch mit etwas Erde, Wurmstückchen und Mais. Ich wäre über jeden Fisch glücklich gewesen, aber mein Ziel war definitiv eine Schleie.

Beim Ausloten der Pose merkte ich schon dass das Becken recht flach ist. Um die 2m Wassertiefe, in der Mitte auch etwas tiefer, aber weitem nicht die 6-7m die wir vom Kanal gewohnt sind. Im Sommer ist dieses Becken immer richtig zugewachsen, darum erhoffte ich mir hier gute Chancen. Ein Becken weiter hatte wir abends auch Schleien am Ufer gesehen, darum war ich sehr zuversichtlich, daß es hier doch Fisch, wenn nicht sogar den Zielfisch geben muss.

Ich habe nichts gefangen! Ich hatte keinen Biss, nichtmal eine Grundel ließ sich blicken. Es war wie verhext 🙂 Trotzdem war es ein schöner Nachmittag und guter Start in den Urlaub. Es war schön entspannend, das Wetter spielte mit und ich konnte in Ruhe die Natur genießen. Eine Ente mit sieben Kücken kam immer wieder mal vorbei – bei unserem letzten Spaziergang hatten wir allerdings noch neun Kücken gezählt. Schräg gegenüber baute ein Blesshuhn-Pärchen an seinem Nest, ein Storch flog über mich hinweg, eine Maus inspizierte meine Rutentasche und ein Feldhase stand plötzlich keine zwei Meter von mir entfernt auf dem Weg und guckte mir zu. Für einige Begegnungen war ich leider nicht schnell genug an der Kamera, aber ein paar tolle Bilder konnte ich machen.

Samstag – Hammer Mündung

Samstag haben wir uns mit einem befreundeten Angel-Pärchen zum corona-konformen Maifang an der Hammer Mündung verabredet.

Wir saßen wieder vorne in der Ecke und ich hatte die Chance meine Feeder-Technik vom letzten Ansitz zu wiederholen und zu prüfen, ob meine Taktik aufgeht… okay, ich glaube ich habe das Ergebniss in der Einleitung schon verraten.

Es funktioniert… reproduzierbar und dieses Mal kann man auch nicht von einem Glückstreffer sprechen.

Gleich zwei Döbel konnte ich mit meiner Feederrute überlisten. Gefangen auf Maden, vor der Steinpackung. Ich habe wieder meine Schnur eingeklippt, immer die gleiche Richtung angepeilt und mir so einen schönen Futterplatz aufgebaut und dort immer wieder meinen Köder angeboten. Belohnt wurde ich dort mit vielen Bissen, nicht alle hingen. Einer war besonders spektakulär, die Rutenspitze hat sich fast um 90Grad gebogen, ich habe direkt meine Lunchbox fallen lassen und angehauen – aber da war leider nicht. Wer auch immer da meinen Köder aufgenommen hatte, hat wohl sofort die Flucht ergriffen und den Köder wieder ausgespuckt ehe ich anschlagen konnte.

Zwei Rotaugen konnte ich überlisten, davon eines mit 32cm. Aktuell mein größtes.

Ein schöner Fisch – der zweite des Tages.

Ausserdem habe ich einen Brassen von 42cm mit ca. einem Kilo Gewicht gefangen. Ebenfalls an meiner Feederrute an der gleichen Stelle. Das war ein schöner Biss… den könnte man leicht übersehen, weil der Brassen mit entgegen kam – also statt einem Biss mit Zucken in der Rutenspitze war nur zu sehen daß die Spannung nachließ, die Rutenspitze ganz gerade stand und die Schnur schlaff wurde. Also habe ich angehauen und merkte sofort Widerstand am anderen Ende. Katharina lief schon zum Kescher, die Rute bog sich und der Fisch lieferte einen Drill bei dem er auch mal gegen die Bremse gewann und etwas Schnur nahm. Das war schon mehr als das simple Einkurbeln, dass wir sonst gewohnt waren.

Die dritte und bisher größte Brasse meiner Anglerkarriere.

Grundeln habe ich dort keine gefangen, warum verstehe ich nicht ganz. Gerade am Fuss der Steinpackung wimmelt es von denen. Und bewegte Maden verschmähen die Grundeln auch nicht. Einmal hatte ich ganz leichte Zupfer – da habe ich zu Katharina noch gesagt, daß die Grundeln jetzt auch bei mir aktiv werden. Sie konnte sich mit der Stippe darauf verlassen, daß die Grundeln Ihren Wurm oder die Maden ins Visier nehmen sobald sie Ihre Ruten auslegt. Aber ich hatte tatsächlich bisher keine einzige… also habe ich eingeholt und siehe da: Immer noch keine Grundel! Dafür der erste Barsch in 2021. Wenn auch nun ein ganz kleiner – trotzdem schon ein schöner Fisch. Barsche finde ich echt hübsch 🙂

Der erste Barsch des Jahres… dem Nachwuchs scheint es gut zu gehen.

An meinem Method Feeder habe ich nichts gefangen. Es lag aber nicht unbedingt am Köder… ich hatte zwischendurch ein, zwei Zupfer. Plötzlich einen Biss… die Rutenspitze zuckte, der Freilauf ging an und der Bissanzeige piepte. Ich hab dir Rute schnell aufgenommen, leicht gefühlt und ja, da hing was am Ende. Ich habe dann nochmal angeschlagen und mein Vorfach riss… Sowas ärgerliches! Ich nehme an das wurde über einen Stein oder Muscheln gezogen und war schon etwas beschädigt. Normalerweise reist das nicht so einfach. Das ist ein 0.20er Mono-Vorfach mit genug Tragkraft, dazu die Feederspitze meiner Rute die viel von dem Druck abfedert. Vielleicht hätte ich nicht mehr anschlagen sollen… normalerweise hackt sich der Fisch bei der Method Feeder Montage, wie ich sie einsetze, selbst.

Das ist schonmal passiert… ich glaube beim Method Feeder fehlt mir noch die Routine. Zukünftig werde ich da öfter mal das Vorfach prüfen und bei einem Biss nicht mehr anschlagen, wenn der Fisch eh schon Schnur genommen hat. Sonst wäre das sicher ein Fisch mehr gewesen.

Knapp unterhalb des Schlaufenknotens ist das 0.20er Vorfach gerissen. Auf dem Foto sehe ich glücklicher aus, als ich tatsächlich war.

Als dritte Rute hatte ich dieses Mal eine Karpfenrute mit einem Boilie ausgelegt. Quasi als Bonus-Rute… man weiß ja nie. Es muss ja nicht immer ein mehrtägiger Karpfenansitz mit kiloweisen Vorfüttern sein. Heute tat sich an der Rute aber leider nichts.

Katharina konnte ausser Grundeln leider nichts fangen. Am Ende hatte sie einen guten Biss an Ihrer Bolo-Rute. Die Pose tanzte leicht hin und her, ging nicht wirklich unter, wanderte aber konstant in eine Richtung. Katharina hat etwas Schnur gegeben und den Fisch noch etwas laufen lassen ehe Sie vorsichtig anschlug. Es hing leider nichts… trotzdem ein vielversprechender Biss. Wir waren aber schon am Einpacken und wollten nach hause – es ware ca. 20 Uhr, biss 22 Uhr muss man ja aktuell zu hause sein und wir wollten uns auf dem Rückweg noch was zu Essen holen. Sonst wären wir gerne noch länger geblieben.

Ich tippe bei diesem Biss ja eher auf einen Aal – das wäre auch wieder typisch für die amtierende Aal-Königin 🙂 Aber, wie schon meine Erfahrungen am Schrotthafen vor ein paar Wochen gezeigt haben, imitieren Grundeln dieses Verhalten auch schon. Das ist das Spannende am Angeln.. am Ende können wir es nicht mit Gewissheit sagen. Das meiste unserer Angelei spielt sich unter Wasser ab, für uns unsichtbar. Wir interpretieren nur Bewegungen der Posen oder das Zittern in der Rutenspitze, übertragen nur durch eine dünner Schnur über mehre Meter Entfernung hinweg.

So, der Urlaub ist damit eingeläutet. Ein guter Start. Morgen geht´s nochmal zur Alten Fahrt.. mal schauen, ob wir nicht doch noch etwas Glück mit den Schleien haben. Und ausserdem dürfen wir seit gestern wieder auf Hecht angeln… also werden wir auch eine Köderfisch-Rute auslegen… vorausgesetzt wir fangen einen passenden Köder.