Morgens kommen die Räuber – 05.08.2021

Wir begannen unseren Urlaub mit einem Nachtansitz auf Zander und Aal in der Nacht von Dienstag, den 03. August auf Mittwoch den 04. August am Dortmund-Ems-Kanal.

Wir waren vorher bei Edeka und haben uns ein bisschen Verpflegung geholt – dabei sind wir über diese kleinen, handlichen Fertig-Cocktails aus der Flasche gestolpert und haben uns kurzerhand einen mitgenommen um auf unseren Urlaub angestoßen. Zum Abendbrot haben wir uns eine Garnelenpfanne im Gaskocher warm gemacht – das war sehr lecker, mit Baguette und viel Knoblauch-Soße.

Prost! Auf den Urlaub.

Wir hatten Nachts ein paar kleinere Bisse, konnten aber nichts fangen. So verging die Nacht ereignislos. Mit der aufgehenden Sonne kam aber ordentlich Leben ins Wasser.

Das Wasser an der Ecke ist voll mit Brutfisch. Kleine Ukeleien, nur ein paar Zentimeter groß, dafür aber in riesigen Schwärmen.

Klar das da auch die Räuber nicht weit waren. Es klatschte an allen Ecken. Immer wieder stießen die Barsche direkt vor unseren Füßen in die Schwärme rein und fingen sich ihr Frühstück weg. Große Räuber brachen im Rausch der Jagd immer wieder brutal durch die Wasseroberfläche, nicht nur an unserer Stelle – auch gegenüber vor der Spundwand, auf der anderen Seite der Mündung, rechts von uns vor den Steien – überall was es am Rauben. Das war so früh morgens echt ein Spektakel.

Wir haben uns einen Kaffee gekocht und uns das Schauspiel in Ruhe angeschaut. Katharina packte noch Ihre KöFi-Stippe aus und fing ein paar kleinere Rotaugen, Ukeleien und den einen oder anderen Barsch. In dem Moment entschlossen wir am nächsten Tag früh morgens mit der Spinnrute vorbeizukommen und unser Glück zu versuchen.

Am Donnerstag, den 05. August machten wir uns dann mit den Fahrrädern auf dem Weg zur Stelle vom Vortag. Um 06:20 Uhr waren wir am Wasser. So früh wäre ich an einem normalen Arbeitstag nicht mal aus dem Bett gekommen 😀

Wie am Vortag war schon echt was los und wir beeilten uns unsere Ruten fertig zu bekommen.

Katharina hatte nicht so viel Glück. Ich konnte ein paar der kleineren Barsche fangen – wichtig waren kleine Köder, ähnlich dem Brutfisch. Nutzten wir größere Köder hatten wir zwar Nachläufer aber keine verwertbaren Attacken.

Zielfisch – jetzt müssen wir nur noch an der Größe arbeiten.

Da wir immer wieder große Räuber an der Oberfläche beobachten konnten, habe ich es auch mit flachlaufenden Wobblern und Topwater-Ködern versucht. Gegen 9 Uhr bekam ich dann auf einen Popper direkt über dem Krautfeld zu unseren Füßen den erhofften Biss. Ich ließ den Popper immer nach zwei, drei Rutenschlägen einen Moment still stehen und plötzlich explodierte das Wasser dort wo sich gerade noch mein Köder befand. Ich spürte einen Ruck in der Rute und schon ging die Bremse los als der Fisch mit meinem Köder im Maul versuchte zu entkommen. Katharina sprang zum Kescher und nach kurzem Drill konnten wir zu zweit meinen erstern Rapfen überhaupt landen.

Ein silberner Torpedo aus dem Dortmund-Ems-Kanal

66 cm lang, 2,5 Kilogramm schwer und eine geballten Ladung Power – Der einzige Karpfenartige der sich ausschließlich von Fisch ernährt und eine ordentliche Kampfmaschine. Ich habe bei Youtube schon viele Videos mit Rapfen-Attacken gesehen… das persönlich, live zu erleben ist schon ein echter Adrenalin-Kick.

Mit dem Fisch haben wir dann auch Feierabend gemacht. Katharina hatte um 11 Uhr Ihren Impftermin in der Stadt und wir wollten vorher noch in Ruhe frühstücken gehen.

Nach der Aktion gibt es erstmal ein ausführliches Frühstück

Nachmittags sind wir nach Dortmund gefahren und waren unter anderem auch nochmal im dortigen Angelladen… Katharina hat sich dort einen Popper gekauft 😉

Die nächsten Tage waren etwas ruhiger. Ich hatte Freitags meinen Impftermin (wir hatten beide die zweite Impfung) und wir waren danach noch shoppen, Grillen bei den Schwiegereltern und abends auf dem Geburtstag einer Freundin auf ein, zwei Bier und eine Runde Darts. Am Samstag lag ich dann aber doch mit Nebenwirkungen flach. Schade, wir waren auf einem weiteren Geburtstag eingeladen, aber da musste ich leider passen. Katharina war da.. aber unsere Planung für das Wochenende war damit ein bisschen über den Haufen geworfen. Einen weiteren Ansitz, dieses Mal am Sperrtor „Neue Fahrt“, haben wir dann auf Montag abend verschoben.

Leider tat sich hier auch wieder nichts. Mit unseren Nachtansitzen auf Zander und Aal haben wir dieses Jahr absolut kein Glück wenn man von Katharinas 71er Aal im Juni absieht.

Das war quasi schon die erste von zwei Urlaubswochen. Aber es wird noch spannend weiter gehen 😉

Petri!

Euer Daniel

Schleuse Ahsen – 26.06.2021

Im letzten Beitrag hatte ich mich noch nicht ganz entschieden, was ich am Freitag abend machen würde… ich habe mich dann spontan für´s Spinnfischen am Speertor entschieden. Es war ganz nett, aber ich konnte nichts fangen. Obwohl wohl Fische dort aktiv waren, wollte keiner die von mir angebotenen Köder annehmen.

Am Samstag trafen wir uns dann abends am Wesel-Datteln-Kanal mit vier Mitanglern um gemeinsam auf Zander und Aal zu angeln. Die Stelle vor der Schleuse Ahsen war sehr voll – weiter zur Schleuse hin saß bereits eine ähnlich große Gruppe verteilt, Richtung Datteln an der Brücke kamen später weitere drei Mann dazu.

Egal, wir haben uns an der Spundwand verteilt und unsere Ruten fertig gemacht. Es begann wie immer: Stippen auf Friedfische mit mäßigen Erfolg, sogar die Grundeln waren interessanterweise sehr ruhig und ließen unsere Köder länger in Ruhe als wir es gewohnt sind.

Katharina fing wieder ein Rotauge an Ihrer Stippe.

Später gingen dann die Grundmontagen mit Grundeln als Köder raus. An meine Stellfisch-Rute hing ich ein Rotauge knapp über Grund. An meine Bolo-Rute hing ich einen Tauwurm, der auch gerade so am Grund auflag

Katharina köderte an Ihre Stippe und Bolo-Rute Maden an, sie wollte es mal etwas feiner angehen.

Lange Zeit tat sich so nicht viel. Gegen 22 Uhr machten die Schleusen Feierabend, das Wasser wurde ruhiger, die Sonne ging unter und es kam Feierabend-Stimmung auf. Die anderen Angler weiter oben, es waren wohl auch Kinder dabei, packten auch langsam zusammen. Für uns fing der Abend gerade erst an spannend zu werden. Weiter unten Richtung Datteln konnten wir regelmäßig die Aal-Glocken der anderen drei Angler hören – allerdings waren das wohl nur Kontrollen oder Grundeln, ein Fang war wohl noch nicht dabei.

Mit der Dunkelheit kamen auch die Aale. Ich hatte immer wieder kleine Bisse auf meinen Tauwurm. Kurze Bisse, aggresives Runterziehen der Pose und sofort wieder loslassen… das kannten wir ja schon vom letzten Aal-Ansitz: Mini-Aale.

Der Tauwurm sah auch immers schlechter aus. Ich machte irgendwann einen Dendrobena dran und stellte meine Pose etwas tiefer. So lag der Wurm mit Vorfach auf dem Grund und der quirlige Dendrobena konnte etwas mehr Lockwirkung erzeugen als der Tauwurm, den ich vorher komplett auf das Vorfach aufgezogen hatte.

Gegen Mitternacht bekam ich dann den Biss an meiner Bolo-Rute. Die Pose tänzelte etwas und zog dann plötzlich unter Wasser und verschwand. Ich nahme die Rute auf, setzte den Anhieb und bekam sofort eine Rückmeldung in Form von Widerstand und starken Schlägen. Ich rechnete mit einem Aal. Katharina machte sich zum Keschern bereit und ich versuchte den Fisch an die Oberfläche zu holen. Anhand der Fluchten nach Rechts und Links schloss ich den Aal schon aus. Irgendwann sah ich im Licht unserer Kopflampen den Fisch an die Oberfläche kommen – ein Karpfen. Er schwam noch einmal durch Katharinas Stippmontage und landete dann im Kescher.

Ein schöner, kleiner Setzkarpfen mit 41 cm und etwas über ein Kilo Gewicht – eine gute Küchenportion.

Nachdem wir den Fisch versorgt hatten, machte ich meine Rute wieder fertig und legte einen neuen Dendrobena aus. Es dauerte keine 10 Minuten da hatte ich schon den nächsten Biss. Das gleiche Spiel, nur dieses Mal schwam der Karpfen durch Katharinas Grundmontage (ihre „Aal-Peische“) ehe wir ihn keschern konnten.

Vom Drill her hätte ich den größer eingeschätzt, am Ende war es aber die gleiche Größe. Ich nehme an, daß es sich um Setzkarpfen aus dem letzen Jahr handelt. Gleiches Alter und Größe und vermutlich noch im Trupp unterwegs. Wir hatten zum Stippen mit etwas Grundfutter mit Vanille-Aroma angefüttert und später zum Aal-Angeln ein paar Aal-Pellets verteilt, ich glaube das hat die Karpfen auf Ihrer Runde angelockt.

Mit zwei tollen Fischen haben wir uns dann entschieden ebenfalls Feierabend zu machen. Es gab leider keinen Aal und auch keinen Zander. Unter anderen Umständen hätten wir noch ein, zwei Stunden gemacht (wir hatten nicht geplant die Nacht durchzumachen) und vielleicht auch noch Glück gehabt. Aber mit zwei Karpfen sind wir schon zufrieden und der Platz in der Truhe wird langsam eng.

Nächsten Samstag haben wir das erste Vereinsangeln nach langer Pandemiepause. Das erste Mal als Spinnfisch-Event – ich bin gespannt und freu mich. Die Entscheidung „Angeln oder Fussball gucken“ wurde uns gestern abend ja leider abgenommen 😉

Nachtansitz am Schrotthafen – 12.06.2021

Ich habe einen Hecht gefangen – den ersten maßigen Hecht meiner Angelkarriere und direkt mit 84cm meinen Hecht PB angesetzt. 84cm ist das auch der längste Fisch den wir bisher gefangen haben.

84cm Hecht aus dem DEK

Aber fangen wir von vorne an.
Wir wollten wieder Nachtangeln auf Zander und Aal und hatten uns diese Mal den Dormund-Ems-Kanal oberhalb von Henrichenburg vorgenommen.

Der alte Schrotthafen bei Waltrop ist eine ungenutze Bucht im Dortmund-Ems-Kanal. Dort ist das Wasser etwas flacher und fast der komplette Bereich ist bewachsen mit Wasserpflanzen. Das Wasser ist aufgrund der geringen Schifffahrt sehr klar. Hier hat man quasi komplett andere Bedingungen als im gleichen Kanal unterhalb der Schleuse.
Gerader der Bewuchs macht die Stelle so interessant. Im Kraut ziehen Karpfen entlang, die Barsche stehen hier schwarmweise im Schutz der Pflanzen. Es gibt viele Rotaugen und auch Schleien soll es dort geben. Ich habe vor kurzem erst ein Fangfoto einer schönen Schleie von der Stelle bei Facebook gesehen.
Dafür ist die Stelle aber auch stark überlaufen. Gerade direkt am Parkplatz an der Spundwand sitzen oft drei, vier oder mehr Angler nebeneinander.

Am Mittwoch haben wir uns die Stecke mit der Spinnrute angeschaut. Vom Parkplatz am Schrotthafen aus sind wir Richtung Henrichenburg gelaufen. Die Krautbank an der Spundwand verjüngt sich hier etwas und steht dann nur 3-4m breit parallel zur Spundwand – dafür aber über die gesamte Länge des Kanals bis zu Schleuse. Wenn das Wetter stimmt kann man hier oft Fische, auch größere Fische, beobachten die an der Kante lang ziehen.
Wir haben uns eine Stelle ausgesucht, wo es auch ein paar Lücken im Kraut gab und wir gut sitzen könnten. Das Gras stand hier mittlerweile fast einen Meter hoch.
Ich hatte ein bischen Grundfutter mit Mais, Maden und Würmern vorbereitet und hier ein bisschen angefüttert. Beim Spinnfischen konnte ich einen Barsch fangen – mit ca. 20cm zwar noch klein, aber immerhin etwas mehr als die kleinen Minibarsche, die hier quasi jedem Köder hinterherjagen.

Am Donnerstag war ich nochmal mit der Spinnrute dort und habe mit der gleichen Futtermischung angefüttert. Wir wollten die Fische an das Futter und den Platz gewöhnen. Ich hoffte in der Abenddämmerung oder am Morgen eine Schleie mit einem Tauwurm oder Mais locken zu können, wenn wir die Nacht von Samstag auf Sonntag dort verbringen würden.

Am Freitag war ich wieder dort zum Anfüttern, dieses Mal hatte ich aber meine Bolorute und eine kurze Posenrute dabei. Schonmal antesten ob sich etwas tut und um Köderfische zu fangen.
Es tat sich auch was… kaum hatte ich angefüttert kam ein Karpfen und machte es sich an meinem Futterplatz bequem. Kein kleiner und schön zu sehen im klaren Wasser. Da bekam ich schon etwas Angst… den wollte ich jetzt mit meinen leichten Montagen (12er Haken mit entsprechend dünnen Vorfach) nicht haken.
Einen weiteren großen Fisch (geschätzt um die 40-50cm) konnte ich sehen – dunkler Rücken, torpedoförmig mit rot eingefärbten Flossen. Schwer die Fischart zu bestimmeen, wenn man von oben auf den Rücken guckt. Kann ein kapitales Rotauge gewesen sein.
Aber leider konnte ich keinen Köderfisch fangen… kein Rotauge, keine Ukelei. Gut, dazu wird Samstag ja wohl noch Zeit sein.

Samstag kam dann direkt die erste Ernüchterung: es war grau, es war kälter und es was sehr windig.
Drei Tage habe ich mir abends die Haut verbrannt und mich in meinem Longsleeve (nach einigen sehr unschönen Insektenstichen am Wasser bevorzuge ich lange Kleidung) nass geschwitzt und am entscheidenden Tag dann so ein Wetterumschwung… okay, typisch! Erfahrungsgemäss haben wir Hochsommer mit entsprechenden Wetter immer nur von Montag bis Freitags. Ich kann eine Menge Stories vom trockenen Dürre-Sommer 2020 erzählen, bei dem wir bei jedem Ansitz nass wurden und teilweise wetterbedingt abbrechen mussten.
Gut, wir müssen los, wenn die Zeit es erlaubt egal wie die Bedingungen sind. Also Auto gepackt (es sieht immer aus, als würden wir 3 Wochen in Urlaub fahren) und los zum Kanal. Vor Ort dann die nächste Überraschung: am Vormittag wurde das Gras gemäht. Sehr schön zum sitzen, gut für meinen Heuschnupfen… aber leider treibt vieles davon auf dem Wasser, wir mussten uns also auf Treibgut einstellen. Wir waren gegen 18 Uhr am Wasser – wie schon erwähnt war es auch am Samstag direkt am Parkplatz wieder sehr voll. Ein Karpfenzelt stand vorne an der Ecke, an der Spundwand saßen drei oder vier Angler verteilt. Aber in unsere Richtung war alles frei. Generell gilt beim Angeln: für die besten Plätze muss man laufen.

Okay, also hin da, auspacken und aufbauen.
Als erstes kamen Friedfisch-Ruten ins Wasser. Katharinas Stippe, meine Bolo-Rute und eine Feeder-Rute. Die erste Aufgabe: wir brauchten Köderfische. Rotaugen oder Ukelein, um die 10cm wären perfekt.
Leider tat sich wieder nicht viel. Es war frustrierend… der Wind, der hier stark von der Seite kam machte das Handling mit den langen Ruten nicht gerade einfach. Meine Stellfischrute mit 7,50m Länge habe ich erstmal gar nicht aufgebaut. Katharina musste auch auf ihre 8m Bolo-Rute verzichten – beim letzten Ansitz hatte sie sich die Spitze abgebrochen. Wir konnten den Spitzenring wieder anbringen, aber anscheinend gab es im Material einen Bruch so dass sie beim Aufbauen am Samstag schon wieder ein Stück Ihrer Rutenspitze in der Hand hielt.

Katharina fing eine Ukelei und wir beide ein paar Grundeln. Also gingen schonmal zwei Köfi-Ruten mit Grundmontagen raus. Ich angel auf Zander gerne mit einem sinkenden Sbirolino als Durchlaufmontage. Der Sbiro kommt eigentlich vom Forellenangeln, hat hier aber den Vorteil, daß er gut als Wurfgewicht an der Rute funktioniert, den Köder zum Grund bringt, dort aber für einen beißenden Fisch kaum Wiederstand bietet und auch das Hängerrisiko stark reduziert.

Auf meine Feederrute mit Mais biss nichts, an der Bolo-Rute fing ich nur einen Sonnenbarsch. Sonnenbarsche sind bei uns nicht heimisch, kommen aber in diesem Gewässeranschnitt häufiger vor. Die kleinen Fische sind eigentlich ganz hübsch, als Köderfische aber nicht meine erste Wahl.

Im Laufe des Abends setzte die Dämmerung ein, der Wind ließ zum Glück etwas nach, aber der Mangel an Köderfischen ließ meine Motivation sinken. Ich habe dann trotzdem meine Stellfisch-Rute aufgebaut und notgedrungen den Sonnenbarsch angeködert.
Ich hatte noch Hechtvorfächer mit einem Drilling, die ich zum Köfi-Angeln an der Rute verwenden wollte. Für das Angeln auf Zander braucht man eigentlich keinen Stahl, aber ich habe die Vorfächer nun mal, warum dann nicht auch hier einsetzen?! Spätestens im Dunkeln sollte das Stahlvorfach auch keine Scheuchwirkung mehr haben.
Dieser zufällige Umstand rettete mir den Angeltag!

Ich habe den Sonnenbarsch im Rücken mit einem Hakenschenkel des Drillings durchstochen und die Pose auf drei-vier Meter Tiefe gestellt, geprüft ob die Pose mit dem Gewicht gut steht und dann in 7,5m vor der Krautkante abgelegt. Ich wollte gerade die Rute im Rutenhalter abelegen, als ich sah dass meine Pose ca. einen halben Meter unter Wasser stand. Na toll, dachte ich, passt das Gewicht doch nicht? Heute ist aber auch ein Tag, nichts funktioniert… und in dem Moment wurde mir beinahe die Rute aus der Hand gerissen… die Spitze bog sich um fast 90 Grad dem Wasser entgegen, die Bremse, die noch relativ zu war, quitschte und ehe mir klar war, was gerade passierte, stand ich mitten im Drill meines Lebens.
Der Fisch zog etwas nach links, ich holte ihn mit Druck über die Rute nach oben an die Oberfläche und er sprang auf einmal aus dem Wasser. Ein großer Fisch! Das war klar.. aber was für einer? Ich dachte ja immer noch an den Zander den ich gerne fangen wollte. Ich rief nach Katharina, die auch direkt mit dem Kescher kam.. was für eine Aufregung. Der Fische hatte es mit dem Sprung geschafft sich irgendwie in ein oder um ein Krautbüschel zu verheddern und ich konnte nichts mehr machen. In meine Richtung, nach oben, gab die Schnur keinen Zentimeter nach, nach unten schien es aber immer noch zu gehen. Ich war immer noch ganz perplex… mein Fokus lag auf dem Krautbüschel vor mir, an dem aktuell alles zu hängen schien. Plötzlich sehe ich zwei Meter daneben einen Hecht stehen… Katharina sah ihn auch. Der stand da seelenruhig im Wasser, zwei Meter neben meinem Drill… ich hatte noch nicht gemerkt, daß ich gerade diese Fisch drille, erst als er wieder zur Flucht ansetzte und ich die Bewegung des Fisches nicht nur sehen sondern auch in der Rute spüren konnte, verstand ich: dieser Hecht hängt an meinem Haken. Der hat sich wohl um das Kraut gewickelt und lenkt die Schnur gerade um 90 Grad um.
Okay, was tun? In Gedanken sah ich mich schon im Wasser um meine Schnur zu befreien. Ich übte weiter Druck über die Rute nach oben aus, der Fisch schien das auch zu merken… plötzlich sprang er erneut aus dem Wasser und mit einem Ruck war die Schnur wieder frei. Der Hecht zog noch ein, zweimal nach rechts und links, die Feederrute neben mir hatte Katharina schon vorsorglich eingeholt und dann konnte ich ihn über die Rute knapp unter der Oberfläche Richtung Spundwand dirigieren. Katharina machte sich mit dem Kescher bereit und dann ging alles ruckzuck. Ich machte den Bügel meiner Rolle auf, legte die Rute in den Rutenhalter und ging zu Katharina, die den Kescher vor sich hielt und ungläubig rein schaute… „was für ein großer Fisch“.
Wir haben die Abhakmatte bereit gemacht und den Fisch erstmal abgelegt und versorgt, dann gemessen… 84 cm lang. „Nur“ 4cm länger als Katharinas größter Aal, aber durch die Masse doch um ein vielfaches größer.

Wir waren echt beeindruckt und überrascht. Mit einem Hecht hätte ich nicht gerechnet, mit so einem großen Fisch erst recht nicht und der Drill war auch eine Herausforderung gewesen. Wir haben Fotos gemacht, aber in der Aufregung und der Dunkelheit, es war zwischendurch dunkel geworden, sind die Fotos nicht gut geworden. Das beste Foto ist von Katharinas Handy – das im Dunkel noch gute Fotos ohne Verwackeln macht. Ich hatte schnell die dunkle Polbrille gegen meine normale Brille getauscht um besser sehen zu können.. mein Kappie hängt noch auf halb acht 😀

Wow… damit war der Angeltag gerettet. Wir haben zu zweit sechs Ruten im Einsatz.. 5 davon hatten kein Stahlvorfach. An der sechsten biss der Hecht und konnte so sicher gelandet werden. Ein normales Zandervorfach wäre schon um Drill durch gewesen. Machmal hat man echt Glück.

Im Dunkeln mussten wir nun erstmal unsere anderen Ruten umbauen. Feedermontage raus, Wurm am Grund angeboten, kleine Weißfisch-Haken gegen größere Wurm-/Aalhaken wechseln etc. und alles für die Nacht vorbereiten.

Nachts hatten wir durchgehend Biss an den Wurm-Ruten. Es waren Aale unterwegs, aber nur kleine. Insgesamt konnten wir sechs untermaßige Aale fangen und wieder zurücksetzen. Nicht jeden Biss konnten wir verwerten, um die kleinen nicht zu verangeln haben die Hakengröße erhöht. So war die Chance geringer, daß die kleinen Aale gehakt wurden unsere Würmer konnten sie uns trotzdem vom Haken zupfeln.

Mit dem Sonnenaufgang hörten auch die Aalbisse auf und irgendwan kamen die ersten Grundelbisse. Wir stellten dann auch wieder auf Friedfische um, konnten aber nichts mehr fangen.
Da die Nacht sehr kalt war, haben wir uns morgens erstmal mit einem Kaffee und Rührei gestärkt. Gegen 8 Uhr haben wir eingepackt und sind nach hause gefahren. An der Spundwand am Parkplatz war es wieder richtig voll.

Früh am Morgen, die Sonne geht auf und über dem Wasser liegt Nebel

So ging auch diese Nacht wieder um. Wir konnten keinen unsere Zielfische in entsprechender Größe fangen. Der Hecht entschädigte aber alles – ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.
Unser Plan ging nicht wirklich auf, aber ich habe mit dem Hecht eines meiner Ziele für 2021 erreichen können.

Nachtangeln auf Zander und Aal – 05.06.2021

Mit dem Juni kommen nicht nur die angenehmeren Temperaturen, es endet auch die Zanderschonzeit und für uns beginnt damit die Nachtangel-Saison. Statt Sonntag Nachmittag sind wir jetzt wieder vermehrt am Samstag abend am Wasser.

Samstag war es dann endlich wieder soweit und wir zogen zum Wasser, genauer gesagt zum Datteln-Hamm-Kanal in „die Kuhle“. Der Name für diese Angelstelle hat sich bei uns in den letzten Wochen immer mehr etabliert.

Das Wetter war unserer Meinung nach „perfekt“ – das heißt es war angenehm warm, um die 20 Grad. Auch Nachts sollte es nicht kühler werden. Mit dem Ende der Woche zogen bei uns einige Gewitter auf und es regnete öfter. Bis auf wenige, leichte Schauer sollte es trocken bleiben. Es lagen aber Gewitter in der Luft, es war teilweise schwül, vor und nach einem Regenschauer herrlich erfrischend… schwierig das in Worte zu fassen. Zum Angeln super Wetter, gerade die Zander und Aale mögen diese Art Wetter. Regen bringt Sauerstoff ins Wasser und am Ufer wird Nahrung ins Wasser gespült.

Wir waren gegen 16:00 am Angelplatz und bauten erstmal in Ruhe auf. Zelte sind am Kanal nicht erlaubt, wir haben jeder einen einfachen Anglerschirm als Wetterschutz. Bei gutem Wetter „übernachten“ wir quasi unter freiem Himmel – Schlaf ist während so eines Ansitzes eh nicht vorgesehen 😉

Am Anfang habe ich noch auf Friedfische gefeedert, hatte aber keinen Biss auf meinen angeköderten Mais. Parallel dazu habe ich mit meiner 5 Meter Stipprute Köderfische gefangen. Ukeleien (Lauben) und Rotaugen zwischen 6 und 10 cm Länge. Das lief im flachen Bereich vor der Krautkante ganz gut. Schnell kam so eine Handvoll Köfis zusammen.

Katharina konnte in der selben Zeit auf Ihre Stipprute nichts fangen. Sie saß vor einem Loch im Kraut, das sie mit der Bolo- und Stipprute problemlos erreichen konnte. Egal, ich hatte genug Köderfische für beide. Ein paar Grundeln ließen sich eh nicht vermeiden, die sind auch immer gut als Köder geeignet.

Mit Einbruch der Dämmerung bereiteten wir unsere Köderfisch-Ruten vor. Gegen Abend trauten wir uns auch mit Würmer zu angeln, dazu muss man aber warten bis die Grundeln sich zurückziehen, sonst hat kein Wurm eine Chance.

Ich hatte meine neue Stellfisch-Rute dabei und bot ein kleines Rotauge an einer 10g LED-Pose knapp über dem Grund zwischen zwei Krautfeldern an. Genau vor mir ist eine Art Durchgang zwischen dem Kraut. Ich hoffte dass ein Zander auf Futtersuche hier vorbei schauen würde.

Eine Rute mit Köderfisch legte ich mit einem Grundmontage vor der Steinpackung ab. An meiner Feederrute wechselte ich den Friedfisch-Haken gegen einen robusten Wurmhaken und köderte darauf einen kleine Grundel an. Anstatt des Futterkorbs verwendete ich einen verschließbaren Korb, in den ich ein paar Stücke Leber packte. Leber ist ein guter Lockstoff für Aale, so hoffte ich dass ein Aal sich anlocken ließ und meinen Köder fand.

Katharina fischte ähnlich – Bolorute mit Wurm, Grundrute mit Köderfisch weiter raus geworfen und eine Grundrute mit Freilaufmontage, die sie ein paar Meter weiter im knietiefen Wasser direkt vor der Spundwand ablegte.

So warteten wir, immer in der Hoffnung, dass gleich die Pose abtaucht, die Aalglocken bimmelt oder der elektronische Bissanzeiger piept. Es tat sich aber lange Zeit nichts.

Gegen 21 Uhr, es war noch angenehm hell, gab es erstmal eine Stärkung von unserem Picknick-Grill.

Beim Essen fiel mir auf auf, dass die Spitze meiner Feederrute (Grundel) immer wieder zuckle. Nicht stark genug dass die Glocke zu hören war, aber doch ganz leicht immer wieder mal. Ich habe die Rute dann rausgeholt und fand eine große Kesslergrundel am Haken, die sich meine Grundel gegönnt hatte. Das sind die Gesetze der Natur: Große Grundeln fressen kleine Grundeln 🙂

Ich habe die Rute wieder scharf gemacht, dieses Mal aber mit einem Tauwurm… erstmal um zu gucken, wie aktiv die Grundeln noch waren. Die hatten sich aber schon zurückgezogen. Okay, dann konnte das Aalangeln mit Würmern ja losgehen.

Die Nacht zog sich, aber es tat sich nichts… wir saßen bei einem Radler zusammen und unterhielten uns, zockten am Ipad, Katharina häckelte etwas und warteten. Zwischendurch haben wir auch abwechselnd mal ein paar Minuten in unseren Angelstühlen geschlafen.

Gegen 2 Uhr schreckte mich plötzliche der Empfänger unserer Bissanzeiger, der neben mir lag, auf. Anhand der Farbe konnte ich sehen, dass es Katharinas Rute sein müsste… also stand ich auf und fragte rüber „Bist du das?“. Ich bekam nicht sofort eine Antwort, konnte aber sehen, dass Katharina an Ihrer Rute zu Gange war. Ich ging hin um zu gucken… vielleicht hat sie gerade den Köder kontrolliert und die Rute jetzt wieder in den Bissanzeiger abgelegt. Plötzlich piepte der Bissanzeiger wieder, ein durchgehender, langezogener Piepton…. das war ein guter Biss. Was auch immer am anderen Ende war, es nahm Schnur. Katharina nahm die Rute, schlug an und sagte das magische Wort „Fisch“ 🙂 Es war nicht nötig, dass zu betonen… die Rute bog sich sichtlich Richtung Wasser. Ich schnappte mir den Kescher und ging an Katharina vorbei auf die Spundwand um den Fisch zu keschern, sobald Katharina ihn in Reichweite gebracht hätte. Und tatsächlich kam im roten Schein unserer Kopflampe ein Aal zum Vorschein, der sich heftig zu wehren versuchte. Nach zwei, drei Versuchen mit dem Kescher konnten wir den Aal sicher landen. Ich war mit sicher, daß ist schon wieder ein richtig dicker… okay, beim Messen kam dann die Ernüchterung: doch nur 71cm 🙂

71cm sind richtig gut für einen Aal. Katharina hat allerdings bisher nur zwei Aale gefangen… 71cm am Wochenende und 80cm letztes Jahr im August. Aale kann sie 🙂 Wenn ich mir überlegen wieviele Aale ich schon zurückgesetzt habe, weil sie untermaßig waren. Naja, darum hat sie ja auch den Aal-Pokal von 2020 beim Raubfisch-Nachtangeln vom Verein gewonnen.

Ein toller Fang! Und wieder auf die gleiche Rute, wie den ersten Aal. Seit dem ersten Fisch ist das ihre Aal-Rute. Eine alte Teleskop-Rute für unter 20 Euro, Hausmarke des örtlichen Angel-Discounters… aber Katharina fängt damit zuverlässig große Aale.

Nachdem der Fisch versorgt war, wurde die Rute neu beködert und kam wieder an den gleichen Platz. Leider sind die Fotos in der Nacht nichts geworden, wir haben darum nochmal ein paar Fotos bei Tageslicht gemacht.

Leider tat sich in der Nacht nichts mehr. Gegen 5 Uhr ging die Sonne auf und es wurde langsam wieder hell. Zeit für einen Kaffee und ein paar aufgewärmte Reste zum stärken.

Nachdem die Grundeln auch wieder aktiver wurden, habe ich meine Feederrute wieder mit einem regulären Futterkorb mit Futter und einem Friedfischhaken mit einem Maiskorn versehen. Vielleicht beisst ja noch ein Rotauge…

Und das tat es am Ende auch… wir tranken gerade unseren Kaffee und ich machte ein paar Fotos, als meine Rute ausschlug. Die ganze Rute setzte sich in Bewegung, so heftig war der Biss. Ich schlug an und merkte sofort den Widerstand.

Ich hatte ein Rotauge gefangen… anscheinend einen kleinen Kämpfer. Der Biss und der anschließende Drill ließen mich erst auf einen größeren Fisch hoffen.

Ein toller Abschluss. So kam ich nach meinen Köderfischen auch noch auf einen guten Fang.

Etwas müde machten wir uns dann gegen 8 Uhr auf den Weg nach hause – dort ging es erstmal auf die Couch, ein bisschen Schlaf nachholen. Anschließend wurde das Auto ausgeräumt, alles wieder verstaut… und der Plan für das Wochenende geschmiedet.

Die Stelle „In der Kuhle“ ist schön, aber wir konnten unserer langen Ruten nicht so ausspielen wie wir es gerne wollten. Ausserdem sitzen wir so immer getrennt, was auf Dauer auch irgendwie unschön ist. Wir haben da schon eine Idee wo es hingehen könnte. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

Fronleichnam – Spinnfischen am DEK – 03.06.2021

Es ist Fronleichnam, bei uns in NRW ein Feiertag. Wir nutzen den freien Tag und gucken heute mal am Dortmund-Ems-Kanal mit der Spinnrute ob die Barsche schon aktiv sind.

Es ist 9:30, die Ruten sind bereit und wir ziehen los. Ich werde zwischendurch immer wieder mal berichten.

10:00 Uhr

Wir sind 180m weiter. Der Kanal ist sehr klar, wir können fast bis zum Grund gucken. Hier ist der Kanal an der Spundwand auch etwas flacher und es bilden sich kleine Krautfelder. Die ersten Barsche kamen schon um sich unsere Köder anzuschauen. Allerdings bisher nur die ganz kleinen, dafür aber in grossen Schwärmen. An Nachwuchs mangelt es hier nicht.

10:40 Uhr

Wir haben den ersten Hot-Spot erreicht. Sperrtor und Brücke. Hier gehen wir gleich auf die andere Seite, aber erst mal machen wir ein paar Würfe an der Brücke. Die Barsche werden grösser und einen Karpfen haben wir auch schon gefunden.

12:33 Uhr

Wir sind schon 2,5km unterwegs, bisher aber noch ohne Fischkontakt. Dafür habe ich gerade meinen Spinmad versenkt. Okay, dachten wir… dann machen wir jetzt hier Mittagspause. Ich knote mir einen neuen Snap an, hänge einen Wobbler an und werfe aus… Zack! Schnur vertüddelt, Wobbler abgerissen. Das Wetter spielt mit, also gut: ab in den Kanal – der Wobbler treibt, Katharina behält ihn im Auge und dirigiert mich in die richtige Richtung. Eine Schwimmrunde später die Erkenntnis: der Wobbler den wir die ganze Zeit im Auge behalten haben, ist ein Stock. Meinen Köder finden wir nicht wieder 😦

Zurück am Ufer lasse ich mich bei einem Snack (Reste vom Grillen gestern Abend) und einem Radler trocknen. Das Wasser ist echt angenehm, wenn man erstmal drin ist.

13:15 Uhr

Frisch gestärkt, neu ans Werk 🙂 Ich habe die Pause genutzt und meine Fliegenrute zusammengebaut. Heute will ich wenigstens mal gucken, wie sich mein Streamer im Wasser macht.

14:32 Uhr

Wir sind wieder unterwegs. Nach 3,3km haben wir die nächste Brücke erreicht. Jetzt geht es wieder rüber auf die andere Seite und dann Richtung Auto. Zwei Kilometer sind es wohl noch 🙂 Ein guter Fisch fehlt noch… immerhin konnte ich mich mit einen kleinen Barsch entschneidern. Der hat mir auf meinen letzten Spinnmad gebissen, ging aber sofort wieder zurück ins Wasser ohne lange Fotosession (Katharina hat gerade ihr Handy nicht zu Hand für einen Schnappschuss)

15:01

Brücken lohnen sich immer 🙂 Hier mal ein etwas grösserer Barsch.

16:24 Uhr

Der nächste Hänger in der Steinpackung und noch ein Versuch den Köder zu retten. Ich stosse aber in 3m Tiefe an meine Grenzen, am Ende muss ich die Schnur kappen. Wir nutzen die Gelegenheit und packen zusammen. Nächster Halt: Auto.

16:45 Uhr

Wir haben das Auto erreicht. Laut Sportstracker App haben wir 5,2km in 7 Stunden geschafft. Wir haben auch wieder jede Menge Müll mitgenommen, mehr hätte auch nicht mehr in den Bollerwagen gepasst. Mit dem schönen Wetter kommen auch mehr Besucher zum Kanal – leider lassen viele Ihren Müll einfach liegen.

17:20 Uhr

Wir haben noch einen Abstecher nach Olfen gemacht und gönnen uns zum Abschluss noch ein Eis.

Es war wieder ein schöner Tag. Die Fische könnten noch etwas aktiver werden. Zwei Barsche konnte ich fangen, ich war baden, hab insgesamt vier Köder verloren und es gab ein Eis zum Abschluss 🙂 Wir haben die Sonne genossen und beide noch etwas mehr Farbe bekommen.

Geschneidert und verbrannt – 30.05.2021

Der Sommer ist da 🙂

Wir haben Temperaturen über 20 Grad, die Tendenz geht Richtung 30 Grad, strahlend blauen Himmel und Sonne.

Dementsprechend waren wir am Sonntag wieder los um am Kanal auf Friedfische zu angeln. Ich mit den Feeder-Ruten, Katharina mit ihrer Bolo-/Stipp-Kombination. Ausserdem hatte ich mit eine Montage zum Barschangeln mit der Pose an meiner Bolorute montiert.

So fuhren wir nach Waltrop zum alten Schrotthafen am Dortmund-Ems-Kanal. Dort angekommen, erkundeten wir als erstes die Lage und mussten schnell feststellen: wir sind spät dran. Auf ca. 150m Stecke veteilten sich bereits an die zehn Angler – der Spot war total überlaufen, es sah aus wie am Forellensee. Also musste ein neuer Plan her… wir haben und noch ein paar andere Stellen angeschaut, sind dann aber schnell zum Entschluss gekommen zur Hammer Mündung zu fahren.

Dort angekommen mussten wir uns erstmal einen freien Platz suchen. An der Ecke, an der wir normalerweise sitzen, hatten sich bereits welche in der Sonne bequem gemacht, mit Decken, Sonnenschirm etc. Da wollten wir auch nicht stören und die vom Platz jagen 🙂 Etwas weiter hatten sich ein paar Karpfenangler eingerichtet. Den Zelten und der Ausrüstung nach, nehme ich an, daß die schon seit Freitag vor Ort waren. Wir sind dann zur „Kuhle“ gegangen, wo es noch frei war. Auch hier waren wir schon öfter. Durch die warmen Temperaturen und die Sonne ist das Kraut dort im Wasser schon ziemlich hoch gewachsen – wir haben uns deshalb etwas verteilt und Lücken im Kraut gesucht um dort zu fischen.

Die Krautbänke sind eingentlich immer eine gute Stelle für Fische. Hier gibt es Schutz und Nahrung. Für uns war das ganz gut, da wir schon geplant haben unseren ersten Zander- und Aal-Ansitz am nächsten Wochenende dort zu verbringen. So konnten wir uns schonmal geeignete Stellen im Kraut suchen.

Tja, so angelten wir dann den ganzen Nachmittag ohne Erfolg. Klar, es gab Grundeln… die sind auch nicht schwer zu fangen, die Kunst besteht eher darin den Köder so anzubieten, daß die Grundeln den in Ruhe lassen. Aber sonst tat sich einfach nichts.

Das Treiben auf dem Wasser war ganz spannend mit anzusehen. Das Wetter lockte natürlich sämtliche Freizeitmatrosen mit ihren unterschiedlichen Booten raus. Ich finde das sehr interessant und gucke mir gerne die Boote an… welches würde für uns in Frage kommen 🙂 Seid meiner Bootsführerschein-Prüfung im letzten Jahr war ich nicht mehr auf einem Boot… die Pandemie hatte viele Pläne auf Eis gelegt, darunter auch unsere geplante Bootstour auf dem Plauer See und mögliche Ausflüge zu den umliegenden Seen mit Bootsverleih und Gastkarten für Angler.

Der Nachmittag zog an uns vorbei – wir saßen in der Sonne, das Wetter war super, die Stimmung schön, wir hatten kalte Fassbrause dabei und was zum Knabbern. Die Sonne stand zu Beginn hinter uns und zog dann nach Links an uns vorbei. Ich merkte schon vor Ort, daß mein linker Arm, die Schulter und der Nacken etwas gereizt waren. So bekam ich meinen ersten Sonnenbrand in diesem Jahr 🙂 Heute ist es schon mehr braun als rot. Aber zukünftig wird sich vorher wieder eingecremt 😀

Ein besonderes Highlight hatten wir immer dann wenn große Pötte vorbei kamen. Die großen Binnenschiffe erzeugen im Kanal einen ordentlichen Sog, wenn die vorbeikommen. Dadurch legt sich das ganze Kraut im Wasser komplett flach und was vorher im Kraut versteckt war, kommt plötzlich zum Vorschein. Beim ersten Pott tauchte keinen Meter vor mit ein weißer Koi im Kraut auf. Ich war so überrascht, so schnell konnte ich meine Kamera leider nicht bereit machen. Den Koi habe ich da oben schon öfter gesehen. Ein ganz heller Fisch – und plötzlich sitzt er da, quasi vor meinen Füßen, umgeben von fünf Angeln und lässt sich nicht stören. Von da an hatte ich bei jedem Pott meine Kamera im Anschlag. Den Koi habe ich leider nicht mehr gesehen. Einen normalen Karpfen konnten wir so noch entdecken, aber den bekam ich nicht schnell genug fokussiert so daß ich davon kein Foto machen konnte.

Wir haben gegen 20/21 Uhr angefangen einzupacken. Es war noch hell und warm, aber es ging auf den Abend zu. Man sah im Wasser, daß etwas mehr Aktivität aufkam. Vielleicht war es tagsüber einfach schon zu warm und zu sonnig und deshalb absolute flaute. Nächstes Wochenende versuchen wir es wieder… aber wo wir Sonntag schon Feierabend gemacht haben, fangen wir am kommenden Samstag erst an. Ich bin gespannt – es kann nur besser werden. Auch wenn wir trotzdem einen schönen, entspannten Sonntag draußen am Wasser genießen durften.