Forellen im Sturm – Teil 2

Die Fortsetzung eines Klassikers… dieses Mal mit mehr Sturm und noch mehr Forellen.

Wir waren gestern wieder am Angelhof Schulte Sienbeck in Waltrop. Wir hatten uns ganztags für den Mischteich 2 angemeldet. Bedingt durch die Corona-Notbremse und der damit verbundenen Ausgangssperre zwischen 22:00 und 5:00 Uhr hat der Betreiber den morgendlichen Beginn von 6:00 auf 7:00 Uhr verschoben, was uns ganz gelegen kam. Seit Anfang der Woche tobt Sturmtief „Eugen“ über das Land mit teilweise starken Sturmböen und immer wieder mal Regen. Es wird wohl langsam zu einer Tradition, dass es stürmt wenn wir zum Forellenangeln wollen. Wir haben uns trotzdem warm und wetterfest eingepackt und standen morgens um 6:30 vor dem Tor der Anlage um dem Wetter zu trotzen und Forellen zu fangen. Da wir als zweites dort waren konnten wir uns eine gute Hütte aussuchen und uns dort einrichten.

Anfangs tat sich nicht viel. Ich hatte eine Rute mit Bodentaster und einen auftreibenden Köder, garniert mit einem Mistwurm, ausgelegt. Katharina hatte eine Pose mit einem Wurm ausgeworfen. Parallel waren wir beide aktiv mit Spoons und anderen Forellen-Kunstködern am angeln. Wir hatten immer wieder mal Anpacker und haben viele Fische sehen können, aber gefangen haben wir Anfangs nichts. Da die Fische sehr nahe an der Oberfläche unterwegs waren, änderten wir Katharinas Rute zu einer Pilotkugel-Montage um einen Wurm-Maden-Mix oberflächennah anzubieten… es dauerte keine fünf Minuten bis die Pilotkugel abtauchte. Der erste Fisch hing am Haken und konnte sicher gelandet werden. Während wir den Fisch versorgten hörten wir plötzlich hinter uns die Bremse meiner Rute ablaufen… auch ich hatte einen Biss und konnte meinen ersten Fisch fangen. Zwei schöne Forellen und damit schon mehr als beim letzten Mal. Für uns war damit der Druck raus und wir konnten entspannt versuchen noch ein paar Fische zu fangen, wir hatten ja fast noch den ganzen Tag vor uns. Wir fingen am Vormittag jeder noch eine Forelle auf Spoons.

Das Auswerfen war bei dem Wind gar nicht so einfach, immer wieder wurden unsere Köder beim Auswurf verweht und landeten woanders. Zum Glück hatten wir Platz und kamen höchstens uns gegenseitig in die Quere beziehungsweise in die Schnüre. Zwischendurch regnete es immer wieder mal leicht, es kam aber auch immer wieder mal die Sonne durch. Insgesamt war das Wetter okay. Nach und nach wurde es auch leerer am See, die ersten gingen, nachdem die Beissflaute über Mittag einsetzte. Zum Nachmittag zog ein Gewitter auf und wir beschlossen unsere Sachen zusammenzupacken und ins Auto zu bringen und nur noch mit den Spoonruten an einer anderen Stelle am Ende des Teichs mit minimaler Ausrüstung zu angeln um schnell auf das Wetter reagieren zu können. Bis hierhin hatten wir vier Fische gefangen.

Zum Glück zog das Gewitter vorbei. Wir hörten es Donnern und ein paar Hagelkörner kamen runter, aber danach blieb es trocken und die Sonne kam raus. Gegend Abend war es noch richtig schön.

An der neuen Stelle gab es ein paar Krautfelder. Wie wir feststellten standen die Forellen wohl darin und packten nach unseren Spoons wenn wir direkt vor dem Kraut langsam und tief fischten. So konnte ich weitere drei Forellen fangen, Katharina überlistete auch noch eine bevor sie ihren geliebten Metallica Inliner Spoon abriss.

Ich hatte auch meine Fliegenrute mit, aber aufgrund der Windverhältnisse habe ich es gar nicht erst mit der Fliege versucht.

Insgesamt sind wir mit acht Fischen nach hause gefahren. Damit sind wir zufrieden. Andere fangen mehr am Forellensee, das wissen wir auch. Rechnet man den Preis der zwei Tageskarten auf die Kilos runter ist es auch immer noch ein hoher Kilopreis – aber so wirtschaftlich rechnen wir das nicht. Mit acht Forellen hatten wir Abends auch noch einiges zu tun – entschuppen, ausnehmen, waschen, vakuumieren und portionsweise einfrieren. Ein paar Fische werden wir so braten, ein paar werde ich räuchern. Da wir am Tag zuvor einen Rehbock von einem befreundeten Jäger bekommen haben, haben wir kaum noch Platz in der Kühltruhe – zum Glück haben wir nur acht Fische gefangen 🙂

Ein Buchfink kam uns regelmässig besuchen und hoffte wohl auf einen saftigen Wurm oder Made

Wilddieben das Handwerk gelegt

Am Montag zuvor waren wir Nachmittags an der Alten Fahrt. Bis auf ein Rotauge kurz vor Schluss haben wir nichts gefangen. So fehlte auch passender Köderfisch für eine Hecht-Rute. Wir werden es am Samstag nochmal an einem anderen Becken versuchen – den Köderfisch habe ich ja bereits.

Zum Beginn haben wir uns etwas umgesehen und durch Zufall eine illegale Reuse entdeckt. Wir haben unseren Vorstand angerufen, der die Reuse abholte nachdem wir diese geborgen hatten. Die Reuse sah noch sehr neu aus, wir gehen davon aus dass diese noch nicht sehr lange dort lag. Fisch war auch noch keiner drin. Vermutlich wollte da jemand ein paar Aale fangen. Der Einsatz von Reusen ist an unseren Gewässern verboten – in der Regel werden Reusen nur von kommerziellen Fischern in bewirtschafteten Gewässern eingesetzt. Leider kommt es immer wieder mal vor, dass illegale Reusen oder Fangleinen in Gewässern ausgelegt werden, in einem besonders schwerwiegenden Fall wurde wohl sogar mal ein komplettes Stellnetz geborgen, wie uns erzählt wurde.

Illegale Reuse aus der Alten Fahrt geborgen

Gut, so konnten wir noch etwas Gutes tun und nebenbei ein paar Tipps für die Alte Fahrt von unserem Vorsitzenden abgreifen. Er empfahl uns das letzte Becken. Wir werden uns dort diese Woche nochmal umschauen und am Samstag nochmal ansitzen.

Unseren geplanten Ausflug an den Offlumer See haben wir erstmal verschoben. Je nach Wetter, Lust und Laune werden wir morgen Nachmittag vielleicht mal zu Lippe fahren und Spinnfischen. Vielleicht nehme ich auch meine Fliegenrute mit.


Korrektur: unsere „Döbel“ sind Rotaugen

Zum Abschluss habe ich noch eine kleine Korrektur meiner letzen Beiträge zu verkünden.

Wir warenn uns unsicher bezüglich der gefangenen Fische im Kanal – wir haben die in letzter Zeit oft als Döbel klassifiziert, was aber falsch ist.

Wir haben die Fotos unserem Gewässerwart gezeigt und ihn gefragt. Es handelt sich tatsächlich um Rotaugen. Es kann vorkommen, daß die namensgebende Rot-Färbung der Augen nicht so stark ausgeprägt ist. Ausserdem werden gerade bei den größeren Fischen die Schuppen größer und rauer.

Warum wir ausgerechnet in den letzten Wochen immer wieder Rotaugen ohne rote Augen fangen… ist anscheinend reiner Zufall. Auf einen Döbel müssen wir noch warten.. eventuell fangen wir mal einen in der Lippe, dann zeige ich mal Fotos im Vergleich.

Döbel und Rotaugen haben bei uns keine Schonzeit, sind nicht geschützt und haben kein Mindestmaß. Durch die Verwechslung kam es zu keiner rechtswidrigen Entnahme- lediglich den angegebenen Namen im Fangbericht musste ich korrigieren.

Forellen im Sturm

Letzte Woche zog Sturmtief „Luis“ über das Land und brachte Wind, Regen, Wind, Gewitter, Wind und Hagelschauer… generell einfach alles, was man sich für einen Tag im Freien nicht wünscht – und Wind.

Wir hatten geplant am Sonntag Nachmittag zum Angelhof Schulte-Sienbeck (https://www.angelhof-schultesienbeck.net) in Waltrop zu fahren und uns dort auch schon telefonisch angekündigt. Hier wollte wir nochmal unser Glück auf Forellen versuchen.

Skeptisch studierten wir also morgens beim Frühstück das Wetter draussen und den Wetterbericht für den Tag. Der Sturm hatte bis Sonntag zum Glück etwas nachgelassen, es war nicht zu kalt, aber es sollte immer wieder mal Regen geben.

Wir entschieden zu fahren und es einfach drauf ankommen zu lassen. Halbtags kann man am Mischteich von 12:30 bis 19:00 angeln – zumindest die ersten Stunden sollten laut Wetterbericht trocken bleiben.
Die Chance auf einen freien Platz mit Hütte hielten wir als Nachzügler eher für unwahrscheinlich.

Eine kalten Regenschauer mit Graupel mussten wir mit wasserdichten Jacken und Regenschirmen über uns ergehen lassen – ein paar leichtere Nieselschauer, ansonsten aber auch immer wieder mal die Sonne und zwischendurch ein paar Windböen. Teilweise auch mal kräftigere Windböen, die den ausgeworfenen Spoon einfach mal komplett in falsche Richtung wehten.
Aber gut… genug vom Wetter… das ist hier ja schließen kein Wetter-Blog.

Ihr wollt bestimmt etwas übers Angeln lesen 🙂

Nach dem letzten Ausflug habe ich meine Tacklebox etwas ausgemistet und ein paar Kleinigkeiten nachbestellt: auftreibenden Teig (Knoblaucharoma in Weiß und Chartreuse) und Marshmallows um die Köder zuverlässig auftreiben zu lassen, Pilotkugeln und ein paar Teighaken.
Schon beim Formen des Forellenteigs hat man den Unterschied zu meinem alten Teig gemerk – der frische Teig ist viel cremiger, lässt sich schön formen und hält auch gut am Haken. Meine alten Dosen waren wohl einfach zu alt.

Wir haben wieder jeder mit einer passiven Grundmontage und einer aktiven Spoon-Rute geangelt. Katharina hat es mit einem Marshmallow und einer Bienenmade versucht, ich habe den Teig mit einer Bienenmade garniert. Eine Posen- oder Pilotkugelmontage bot sich wegen des Windes nicht an – wir haben es kurzzeitig versucht, aber die Montage trieb von links nach rechts und kam uns immer wieder in die Quere.

Obwohl wir mit viel mehr Vetrauen in die Grundmontage geangelt haben, hatten wir auf unsere passiven Ruten keinen Biss.
Ich weiß nicht warum – die Tiefe müsste ungefähr gepasst haben, die Montagen trieben gut auf, beides sind bewährte Köder die schon oft gefangen haben… trotzdem ging darauf nichts. Vielleicht waren die Forellen einfach nicht in Stimmung für passive Köder.

Aber das Spoon-Angeln machte richtig Spaß – wir hatten zahlreiche Kontakte und haben auch Fische gefangen. Katharina hat gut mit einem kupferfarbenen Durchlaufblinker mit 3,9g gefangen, ich hatte einen Fisch auf einen orange-gelben Spoon mit ca. 2g. Ausserdem hatten wir Bisse auf andere Spoons, hauptsächlich grelle Neonfarben und ich hatte auch einen auf einen Forellen-Gummi. Geführt haben wir die Spoons dieses Mal wirklich ganz langsam um sie möglichst tief laufen zu lassen. Das ging ganz gut – ich bin aber auch der Meinung dass der Teich flacher ist und es deshalb einfacher war auf Tiefe zu kommen. Ich hatte aber auch Bisse auf schnellere, flacher geführte Spoons. Also generell lief es mit Spoons sehr gut.

Konzentriert wird der Spoon eingekurbelt, ganz langsam und gefühlvoll… 🙂

Der Tag war zäh…

An die 15-20 Fische die die anderen Angler teilweise hatte, kamen wir nicht ran.
Zwischendurch hatte ich sogar ein richtiges Tief… ich hatte eine Fisch gefangen, der hat sich im Kescher vom Haken gelöst und ist mir beim rausnehmen aus der Hand gerutscht, im Wasser gelandet und tauchte sofort ab. So was ärgerliches… das kann passieren, trotzdem war ich echt angefressen. Stellt euch vor, ihr verliert den ersten Fisch seit langer Zeit nach der Landung. Das gönne ich keinem 🙂

Gegen 15/16 Uhr verließen die meisten die Anlage. Klar, die waren schon seit 6 Uhr hier und hatte teilweise schon volle Kühlboxen. So hatten Katharina und ich den Teich auch für die letzten zwei Stunden komplett für uns.

Dreifach Premiere für Katharina

Wir haben erstmal die Chance genutzt und den Platz gewechselt, damit wir bei Regen geschützt sind. So haben wir noch ein paar Würfe gemacht, bis Katharina plötzlich „Fisch“ rief. Schnell gekeschert und direkt weg vom Beckenrand gebracht. Katharina war sehr glücklich.. dreifache Prämiere – der erste Fisch in 2021, der erste Fisch auf den Durchlaufblinker (das war eine persönliche Empfehlung eines Team-Anglers vom Balzer Trout Attack Team) und der erste Fisch an Ihrer neuen Rute. Ich hatte ihr zu Weihnachten die Bullseye Ultraboost Allround-Rute von Lieblingsköder geschenkt. Eigentlich ist die zum Spinnfischen am Kanal gedacht, aber den Blinker mit 3,9g schafft die noch ganz gut zu werfen.

Katharinas erter Fisch dieses Jahr, mit der neuen Rute auf einen neuen Köder gefangen. Petri!

Insgesamt hat es im Nachhinein viel Spaß gemacht und uns auch wieder ordentlich motiviert und Selbstvertrauen geschenkt. Darauf wollen wir aufbauen. Leider sind schon alle Plätze für das nächste Wochenende vergeben sonst hätten wir den Sonntag nochmal wiederholt.

Uns hat die Anlage gut gefallen – wir waren schon länger nicht mehr da, obwohl es nur knapp 10 Minuten von uns entfernt ist. Wir werden die Anlage zukünftig öfter besuchen. Karfreitag gibt es einen Sonderbesatz mit Seeforellen, Ostersonntag mit Gold-, Kupfer- und Tigerforellen – leider sind da auch schon alle Plätze vergeben. Wir haben uns zum „Restefischen“ am Ostermontag angemeldet. Im Sommer werden Störe, Welse und Aale besetzt, was auch mal interessant sein könnte. Mal gucken, ob die amtierende Aal-Königin auch am Angelsee punkten kann. Ausserdem wird es auch mal Besatz mit Streifenbarschen geben – das hat Katharina ein bisschen angefixt.

Ich freue mich schon aufs nächste Wochenende – egal was kommt. Hauptsache am Wasser 😉